11 619 zahlende Zuschauer*innen im „Sportpark Ronhof“!

Nach 10 845 registrierten Besucher*innen 13 Tage zuvor beim 1:1-Unentschieden gegen Hannover 96 und der damaligen (ersten) Rückkehr des ehemaligen Fürther Chef-Trainers Stefan Leitl an seine vorherige Wirkungsstätte fiel die Zahl sogar höher aus als zuletzt gegen die Niedersachsen!

Gian-Luca Itter (FÜ) gegen Tatsuya Ito

Daran hatte der Gast aus Sachsen-Anhalt, der eine stattliche Schar an Schlachtenbummlern (die bereits vor dem Anpfiff „Auswärts-Sieg! Auswärts-Sieg!“ skandierten) ins Fränkische mitbrachte, seinen Anteil (und sogar einen etwas größeren als im Heimspiel zuvor Hannover 96), doch es signalisiert auch das offensichtlich anhaltende bis gestiegene Interesse der einheimischen Fußball-Anhänger an „ihrer“ Mannschaft.

Wiewohl das „Kleeblatt“, verglichen etwa mit den „Kiez-Kickern“ des Hamburger Traditionsklubs FCSP, dann doch wieder hinterherhinkt: 29 346 Zuschauer*innen füllten eine Woche zuvor das so gut wie ausverkaufte „Millerntor-Stadion“ (das offizielle Fassungsvermögen des sukzessive ausgebauten Gevierts im Herzen des Stadtteils St. Pauli weist gerade mal 200 Personen mehr aus).

Marco John (FÜ) gegen Herbert Bockhorn

Bei Gesprächen mit Fans der Spielvereinigung klingt dann durch, dass sich mancher Fürther Schlachtenbummler von „seinem“ Verein anscheinend mehr Unterstützung vorstellen könnte bei den Auswärtsfahrten – in Kaiserlautern etwa sei der Stehplatz-Block am Spieltag nur zu etwa drei Vierteln gefüllt gewesen (obwohl angeblich im Vorverkauf ausverkauft).

Ragnar Prince Fridel Ache (FÜ) gegen Daniel Elfadli

Umso ernüchternder war am Millerntor nach der frühen Führung durch Ragnar Ache (6. Spielminute), dass dessen zweites Tor (10.) wegen Abseits lediglich um ein Haar keine Anerkennung fand (finden konnte) und nach dem (zu) schnellen Ausgleich (13.) sowie einem höchst zweifelhaften Platzverweis wegen angeblicher „Notbremse“ von Innenverteidiger Gideon Jung (45.) am Ende der 1:2-Rückstand (55.) trotz großem Bemühen in Unterzahl nicht mehr gekontert werden konnte.

Ragnar Prince Fridel Ache schiesst Gästetorwart Dominik Reimann an und der Abpraller prallt von der Brust von Daniel Heber ab und fliegt ins leere Tor zur 2:0-Führung für Fürth

Green (+ Ache + Asta) + Petkov als Sieg-Wegbereiter

Was die SpVgg-Anhänger der Mannschaft (gemessen am Zuspruch beim folgenden Heimspiel) anscheinend jedoch keineswegs nachtrugen. Dafür hatte Fürths Cheftrainer Zorniger – der vermutlich wenig bis nichts mitbekommt von manchen Kritiken (überwiegend älterer, wenig zimperlicher Zeitgenossen) im oberen Bereich der Haupttribüne – ein Problem mit zumindest einem Teil der Besucher im Unterrang der Haupttribüne schräg hinter der eigenen Bank, von denen er sich statt (schneller) Schelte mehr (positive) Unterstützung der Spieler wünscht. Was er bei der anschließenden Medien/Presse-Konferenz auf Nachfrage einräumte, um schließlich für die Folgewoche ein Äußerung dazu anzukündigen.

15-Daniel Heber (rechts) versucht vergeblich sein Eigentor zur 2:0-Führung für Fürth zu verhindern. Links reisst 37-Julian Green (FÜ – Torschütze zur 1:0-Führung) die Arme hoch

Ansonsten zeigte sich Alexander Zorniger zufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge, vor allem bezogen auf die zweite Halbzeit. Da leitete der Chef-Trainer die Führung indirekt sogar selbst ein: Mit Julian Green, dem in Tampa/Florida in den USA geborenen, 27-jährigen Mittelfeldspieler traf lediglich gut fünf Minuten nach seiner Einwechslung gleich der erste „Joker“ aus halblinker Position flach und platziert zum 1:0 (64.) ins lange Eck; zuvor hatte Marco John an der linken Seitenlinie Branimir Hrgota auf die Reise geschickt, der quer passte in den Magdeburger Strafraum, wo der geblockte Direktschuß von Ragnar Ache beim Torschützen landete.

Tatsuya Ito gegen Branimir Hrgota (FÜ)

Danach ging’s innerhalb von elf Minuten Schlag auf Schlag:

Erst war den Fürthern nach Doppelpaß von Simon Asta und Lukas Petkov über die eigene rechte Angriffsseite das Glück hold, als FCM-Torhüter Reimann zwar gegen Ache rettete, der abgewehrte Ball aber von Daniel Hebers Brust ins eigene Tor prallte (69.) und dann patzte der Magdeburger Schlußmann direkt nach vorheriger Glanztat gegen Asta selbst.

Tatsuya Ito gegen Branimir Hrgota (FÜ)

Fürths Rechtsverteidiger eroberte den Ball sofort zurück, scheiterte zwar beim Versuch, sich an der rechten Strafraum-Ecke erneut durchzutanken, doch der mitgelaufene Lukas Petkov (75.) nahm den Abpraller trotz Bedrängnis aus gut 22 Metern Torentfernung direkt und Dominik Reimann ließ den nur leicht, aber womöglich doch entscheidend verdeckten Schuß durch die Hände ins Netz des eigenen Kastens gleiten.

Marco John (FÜ) gegen Herbert Bockhorn

Mit diesem Sieg überholte die Spielvereinigung (jetzt Tabellenplatz 11 bei 30 Punkten + 33:37 Toren) den 1. FC Magdeburg (13., 28 + 31:45), der fünf seiner acht Siege auswärts erzielt hatte, wieder und kann einigermaßen entspannt in die anstehende Länderspiel-Pause gehen. Vor dem nächsten Auftritt im heimischen „Ronhof“ erst am 14. April 2023 (Freitag, 18:30 Uhr) im bayerischen Derby gegen den SSV Jahn Regensburg (14.), stehen indes zwei Auswärts-Begegnungen im Spielplan = am 2. April 2023 zu eben jenem SCP (6.) und am 9. April 2023 nach deren 0:5-Heimschlappe gegen den FC St. Pauli zu „Schlußlicht“ SV Sandhausen 1916 (18.).

Text: Klaus Meßenzehl = „Pressedienst Nürnberg“ (PDN)
Titelfoto: Fürther Torjubel um den Torschützen 16-Lukas Petkov (FUE – mitte) zur 3:0-Führung
Fotos: ISPFD
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