Hilfe für Syrien & Türkei + „Doppelpack“ von Ache!

Auch im „Sportpark Ronhof“ wurde am 21. Spieltag der Saison 2022/23 der 2. Fußball-Bundesliga nochmal erinnert an die Opfer des Erdbebens in Syrien und der Türkei.

Düsseldorfs Felix Klaus (li.) und Fürths Gian-Luca Itter (re.).

An drei Stellen nahmen Mitglieder der aktiven Fan-Szene der Spielvereinigung Geldspenden und Pfandbecher entgegen, um den Erlös direkt weiterzuleiten an den „FRANKENKONVOI e.V.“. Der in Fürth ansässige gemeinnützige Verein bittet etwa auch auf seiner Website um Hilfe, die wiederum den Menschen zugedacht ist, die durch Krieg, Naturkatastrophen oder Terror alles verloren haben. Unter dem Motto „WIR HELFEN MENSCHEN IN NOT“ möchten Vereinsgründer Tom Geisbüsch und seine MItsreiter*innen die Welt wenigstens ein Stückchen lebenswerter und im menschlichen Sinne „wärmer“ zu machen.

Dieses ehrenamtliche Engagement entwickelte sich 2015 – damals ausgelöst durch die unmenschlichen Bedingungen an Ungarns Grenzen beim Flüchtlings-Zustrom. Abgesehen davon war und ist der „FRANKENKONVOI e.V.“ seit geraumer Zeit unter anderem auch nach Rumänien unterwegs und will nun aktuell ganz gezielt in den Gebieten Syriens und der Türkei helfen, wo das Erdbeben für katastrophale Verhältnisse gesorgt hat.

Düsseldorfs Jona Niemiec (li.) im Duell mit Fürths Oussama Haddadi (mi.).

Erfolgreicher „Kleeblatt“-Stürmer agierte mit Kopf + Fuß

Auch wenn sportliche Aktivitäten unter obigen Aspekten selbst im Profi-Bereich zweitrangig erscheinen (= letztlich sogar werden), muss es hierzulande weitergehen + sei es, um die nötige Hilfe nicht abreißen zu lassen (oder gar abreißen lassen zu müssen). Also konzentrierte sich die Mannschaft von Fürths Chef-Trainer Alexander Zorniger auf ihre Aufgabe und erledigte diese beim Punktspiel der 2. Fußball-Bundesliga mit dem 2:1 (1:0)-Sieg gegen den Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna 1895 nahezu vorbildlich.

Düsseldorfs Christoph Klarer (li.) und Fürths Gideon Jung (re.).

Außergewöhnliche Freude bereitete dabei (sich wie Anhängern und Mitspielern) Ragnar Prince Friedel Ache: Der 24-jährige, in Frankfurt am Main geborene und in der Jugend bei SpVgg 03 Neu-Isenburg (bis 2009), RV & AV Sparta (2009/10) sowie Sparta Rotterdam (2010–17) ausgebildete Deutsch-Ghanaer krönte seine bisherige Laufbahn als Fußball-Profi nach den Stationen Jong Sparta Rotterdam und Sparta Rotterdam in den Niederlanden sowie SG Eintracht Frankfurt (20 Profi-Einsätze mit 1 Treffer), von wo er im Sommer 2020 als „Leihgabe“ von der Sportgemeinde Eintracht (SGE) zum „Kleeblatt“ gekommen war, in seinem 19. Einsatz mit beiden Toren = seine Treffer Nummer 2 + 3 beim neuen Verein!

Düsseldorfs Christoph Klarer (li.) und Fürths Sebastian Griesbeck (re.).

Besonders eindrucksvoll dabei war die Kopfball-Stärke des Stürmers, der für die deutsche U21-Nationalelf (2019–2020, 3 Spiele) und die Olympia-Auswahl des DFB (3 Einsätze, 2 Tore!) auch auf Länder-Ebene bereits international unterwegs war. Seine Lufthoheit bewies Ache indes keineswegs nur bei seinem Treffer aus rund neun Metern Torentfernung zur SpVgg-Führung (28. Spielminute) nach Flanke von Max Christiansen mit dem rechten Fuß von der linken Seite, sondern auch bei vielen hohen, langen Bällen aus der eigenen Spielhälfte, die er nahezu alle erwischte und dabei fast alle zum eigenen Mitspieler weiterleiten konnte.

Düsseldorfs Christoph Klarer (re.) und Fürths Dickson Abiama (li.).

Keine zwölf Minuten nach dem Seitenwechsel traf der körperlich präsente und wuchtige Sohn einer ghanaischen Mutter und eines deutschen Vaters mit einer Länge von 1,83 Metern und einem Gewicht von 81 Kilogramm erneut, diesmal aus rund sieben Metern mit dem rechten Fuß. Die perfekte Direkt-Vorlage zum 2:0 (57.) kam dabei vom durchgebrochenen Tobias Raschl, der das geniale Zuspiel des ansonsten bisweilen wieder etwas durchwachsen agierenden Fürther Spielführers Branimir Hrgota ideal umsetzte und dafür einen Scorer-Punkt erhielt, den (wie beim Eishockey) auch der zweite Assistent (= Einleiter der Aktion) verdient gehabt hätte!

Düsseldorfs Tim Oberhof (re.) und Fürths Ragnar Prince Friedel Ache (li.).

Zum Ende fünf Mal Gelb, inklusive Gelb-Rot.

Gegner Fortuna aber steckte keineswegs auf und weil die Gastgeber zwischendurch etwas ihre Linie verloren, kam Düsseldorf nach einer missglückten Greuther Abwehraktion bereits zehn Minuten später durch den eingewechselten Schweden Kristoffer Paul Peterson zum 2:1-Anschlußtreffer (67.). Das bedeutete schließlich eine aus heimischer Sicht unnötig spannende Schlussphase einer insgesamt lange fairen Partie, in der Schiedsrichter Marco Fritz vor 9804 zahlenden Zuschauern nach zunächst nur einer Verwarnung für Düsseldorfs Ex-Fürther Felix Klaus (30.) noch weitere fünf Karten zücken musste.

Fürths Branimir Hrgota (re.) und Düsseldorfs Emmanuel Iyoha (li.).

Erst erwischte es zeitgleich Fürths in Flensburg geborenen Max Christiansen und Fortunas Japaner Ao Tanaka (84.). Mit Jorrit Hendrix (88.) sowie in der Nachspielzeit Jordy de Wijs (90+5.) kamen zwei Düsseldorfer Einwechselspieler aus den Niederlanden dazu, von denen Letzterer innerhalb einer Aktion wegen Foulspiels und Reklamierens erst Gelb und dann sogar noch (Gelb-)Rot sah.

Enttäuschte Düsseldorfer Spüieler nach Spielende vor dem Gästeblock der Fortuna Fans. von Links vorne #5 Christoph Klarer, Torwart #33 Florian Kastenmeier, #19 Emmanuel Iyoha.

Was für das Endergebnis ohne Bedeutung blieb, obwohl der Unparteiische über die angezeigten fünf Minuten Nachspielzeit hinaus tatsächlich (und durchaus berechtigterweise) sechs Zeigerumdrehungen nachholen ließ. Dabei hatte die SpVgg dann durchaus auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite und vor allem seinen polnischen Innenverteidiger Damian Michalski, der per Kopf rettete (90+3.). Auch dass Schiri Fritz dem „Kleeblatt“ einen glasklaren Vorteil abpfiff (90+5.), bei dem Ragnar Ache von der Mittellinie vermutlich mutterseelenallein aufs Gäste-Gehäuse hätte zulaufen können, hatte keine (negativen) Folgen mehr.

Text: Klaus Meßenzehl = „Pressedienst Nürnberg“ (PDN)
Titelfoto: Fürths Armindo Sieb (re.) gegen Düsseldorfs Jorrit Hendrix
Fotos: TGS/ISPFD
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