Eishockey
DEL: Nürnberg Ice Tigers – Kölner Haie 4:2
Heimsieg zum Jahresausklang vor 7044 Zuschauern
Nach der äußerst unnötigen und ärgerlichen Niederlage in Bietigheim wollten die noch immer stark dezimierten Nürnberg Ice Tigers gegen die Kölner Haie einen versöhnlichen Jahresausklang bestreiten und erwischten einen Start nach Maß.
Gerade einmal 103 Sekunden waren gespielt, da durften die 7.044 Zuschauer in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung (Saisonrekord!) zum ersten Mal jubeln. Die quirrlige Reihe um Dennis Lobach, Elis Hede und Danjo Leonhardt setzte sich im Kölner Drittel fest und brachte die Scheibe vors Tor. Über Umwege kam sie in den Slot zu Dennis Lobach, der am schnellsten reagierte und den 20-jährigen Niklas Junemann im Kölner Tor mit einem Handgelenkschuss aus der Drehung zur 1:0-Führung überwand.
In einer intensiven Partie mit wenigen Unterbrechungen hatte Kölns Mark Olver in Überzahl die erste halbwegs gute Möglichkeit für die Haie, er schoss von der linken Seite aber deutlich am langen Pfosten vorbei (8.).
In der 11. Minute hatten die Ice Tigers dann die dicke Möglichkeit zum zweiten Tor. Elis Hede leitete diese mit einem weiten Pass aus dem eigenen Drittel selbst ein und bekam die Scheibe im Kölner Drittel von Danjo Leonhardt zurück, seinen Schuss aufs kurze Eck parierte Lunemann stark.
Auch gegen Dane Fox (14.) und Andrew Bodnarchuk (15.) war der Haie-Torhüter zur Stelle. Von Köln war wenig zu sehen, erst nach 17 Minuten hatte Nick Baptiste auf der rechten Seite die erste gute Chance für die Haie, Niklas Treutle reagierte aber gut mit dem Schoner und Oliver Mebus räumte den Abpraller weg.
Die Nürnberger Führung nach dem ersten Drittel war also absolut verdient, hätte aber durchaus noch ein oder zwei Tore höher ausfallen können. Im Gegensatz zum Spiel in Bietigheim präsentierte sich das Team von Tom Rowe diszipliniert und strukturiert und konnte sich auf sein schnelles Umschaltspiel verlassen.
So entstand auch das 2:0 nach exakt 24 Minuten.
Gregor MacLeod fing einen Pass der Haie vor der Mittellinie ab und zog über die rechte Seite ins Drittel, Dane Fox zog währenddessen zum Tor, bekam den Rückhandpass von MacLeod perfekt serviert und hob die Scheibe gekonnt unter die Latte. In der Folge kamen die Haie mit wütenden Angriffen vors Nürnberger Tor, die Defensive der Ice Tigers hielt aber Stand.
Zumindest bis zur 34. Minute, dann kamen die Haie zum extrem glücklichen Anschlusstreffer. Top-Verteidiger Nick Bailen spielte von der rechten Seite flach in den Slot, Andrew Bodnarchuk fälschte die Scheibe mit dem Schläger so unglücklich ab, dass sie in hohem Bogen über Treutle hinweg zum 2:1 ins Tor flog.
Die Haie hatten das Momentum nun auf ihrer Seite, Treutle konnte sich gegen Louis-Marc Aubry und Maximilian Glötzl (35.) auszeichnen und wehrte den Alleingang von Nick Baptiste mit der Stockkhand sicher ab (38.).
Damit gingen die Ice Tigers mit einer knappen, aber insgesamt verdienten 2:1-Führung ins letzte Drittel.
Nach einer halben Minute hatten die Ice Tigers nach dem Pech aus dem Mittelabschnitt das Glück auf ihrer Seite, als ein Schuss von Nick Baptiste von der rechten Seite an den Pfosten knallte (41.).
Beinahe im direkten Gegenzug erhöhten die Ice Tigers ihre Führung:
Tim Fleischer kam von hinter dem Kölner Tor aus der Rundung und spielte einen harten Pass zum langen Pfosten, Daniel Schmölz kam freistehend an die Scheibe, ließ Lunemann mit einem Move aussteigen und schoss das 3:1 durch dessen Schoner hindurch (42.).
Kurz darauf überstanden die Ice Tigers eine Unterzahlsituation schadlos, weil Niklas Treutle den Handgelenkschuss von Andreas Thuresson von der blauen Linie sicher festhielt (45.).
In der 49. Minute ereignete sich eine Schrecksekunde:
Maximilian Glötzl fuhr gegen Marcus Weber das linke Knie aus und traf den Nürnberger Verteidiger mit dem Knie am Oberschenkel. Für Weber war das Spiel verletzungsbedingt beendet, für Glötzl (nach einem Fight mit Daniel Schmölz) durch die folgerichtige Spieldauerdisziplinarstrafe.
Das folgende Überzahlspiel ließen die Ice Tigers zwar ungenutzt, nahmen mit nur noch vier Verteidigern aber wichtige Zeit von der Uhr. Köln warf alles nach vorne und nahm knapp zweieinhalb Minuten vor Schluss den Torhüter vom Eis. Daniel Schmölz kam nach dem folgenden Bully an die Scheibe und traf aus dem eigenen Drittel zum vorentscheidenden 4:1 ins leere Kölner Tor (58.).
Nach einer Strafe gegen Dennis Lobach kamen die Haie mit einer 6-gegen-4-Überzahl zwar noch einmal auf 4:2 heran (Nick Baptiste verwandelte am langen Pfosten), die Ice Tigers brachten die Führung aber über die Zeit und durften sich vor 7.044 Zuschauern über einen ganz wichtigen Heimsieg freuen.
Text: NIT (ISPFD)
Titelfoto: Heimsieg zum Jahresabschluss
Fotos: TGS+WFS / ISPFD
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