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Eishockey

DEL: Nürnberg Ice Tigers – Schwenninger Wild Wings 2:3 n.P.

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Das Auf + Ab unter dem neuen US-Coach Tom Rowe hält an!

Was für ein erneutes Wellental bei den Nürnberg Ice Tigers: Nach fünf Siegen in Folge mit 13 (von 15 möglichen) Punkten setzte es drei Niederlagen hintereinander mit nur einem einzigen Zähler. Dieser wurde vor dem Heim-2:4 gegen München sowie der 2:7 (0:3, 1:4, 1:0)-Pleite von Ingolstadt ausgerechnet beim Tabellen-Zweiten Mannheim (2:3 erst nach Verlängerung + Penalty-Schießen) heimgeholt, bevor das 3:2 (1:0, 0:1, 2:1) beim Krefelder EV für drei Punkte plus einen DEL-Rekord von Kapitän Reimer sorgten und nun eine 2:3 (0:0, 2:0, 0:2 / 0:0, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung und Penalty-Schießen gegen die Wild Wings des Schwenninger ERC trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung wiederum lediglich einen Heim-Punkt bedeutete.

Nürnbergs Patrick Reimer (links) wurde vom sportlichen Leiter Stefan Ustorf (mitte) mit einer Torte zum erreichen der alleinigen Führung in der ewigen DEL-Scorerwertung überrascht.

Dabei hatte der Tag alles andere als erfreulich begonnen für die Gäste aus dem Südwesten der Republik. Der Mannschaftsbus der Schwarzwälder geriet gegen 16:15 Uhr in eine Vollsperrung der Autobahn – da hatten die Schwenninger noch rund 250 Kilometer vor sich. Deshalb wurde der ursprüngliche offizielle Spielbeginn von 19:30 Uhr zunächst auf 20.45 Uhr verschoben (und dann auch nur um eine einzige Minute überzogen).

Die Verantwortlichen der Ice Tigers indes handelten Besucherfreundlich, öffneten das Stadion trotzdem bereits um 18 Uhr (wie immer 90 Minuten vor dem „normalen“ Anpfiff). Damit konnten diejenigen Besucher, die bereits auf dem Weg zur “ARENA NÜRNBERGer Versicherung” waren und erst vor Ort von der zeitlichen Verschiebung nach hinten erfuhren, aus der Kälte im Freien ins dann doch wärmere Innere der Halle gelangen. Diesen Zuschauern wurde dann ab dem eigentlich geplanten Spielbeginn auf dem Anzeigentafel-Würfel interessante Abwechslung zu den üblichen Mitteilungen geboten – zugeschaltet wurde nämlich die Live-Konferenz des aktuellen Spieltags der PENNY/DEL-Saison 2021/22 von „MagentaSport“!

Nürnbergs #24 Marcus Weber (re.) setzt sich gegen Schwenningens #40 .Ken André Olimb (links) und #67 Tomas Zaborsky (hinten mitte) durch.

76 Minuten späterer Beginn + eine Ehrung für Patrick Reimer, den neuen Top-Scorer der DEL

Als die Spieler beider Mannschaften mit rund 75-minütiger Verspätung dann endlich zum Warmmachen das Eis betraten, kam große Freude auf – bei den gut 2000 Nürnberger Eishockey-Anhängern ebenso wie bei den (von uns gezählten zusätzlichen 17) „Schlachtenbummlern“ der Wild Wings des Schwenninger ERC. Letztere hatten zunächst weiter wenig zu jubeln, wiewohl sie dem vor dem ersten Bully geehrten Nürnberger Patrick Reimer ebenfalls ihren Respekt zollten.

Der in Kürze 39-jährige Ice Tiger hatte in der Partie zuvor bei den Pinguinen des KEV Geschichte geschrieben in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL): Mit (s)einem Tor zur 1:0-Führung (8. Spielminute, Vorarbeit von Gregor MacLeod + Fabrizio Pilu) buchte der NIT-Kapitän seinen 797. Scorerpunkt in der DEL und zog in der „All-time-Wertung“ gleich mit seinem einstigen Düsseldorfer Mitspieler Daniel Kreutzer. Den Bruder des derzeitigen Interims-Chefcoaches und ansonsten Sportlichen Leiters der Schwenninger überholte der gebürtige Mindelheimer sogar noch in derselben Partie: Nach Krefelds Ausgleich (32.) sowie Nürnbergs erneuter Führung zum 2:1 durch Co-Kapitän (= „A“ auf dem Trikot) Christopher Brown (43.) per Vorlage von Ryan Stoa, dem in Ingolstadt nach 0:7-Rückstand beide Treffer zum 2:7-Endstand gelangen – jeweils nach direkter Vorlage von Daniel Schmölz und Vorarbeit von erst Tim Bender sowie dann Patrick Reimer, der damit wie dank seiner Vorarbeit in Überzahl zum 3:1 gegen die Wild Wings durch Gregor MacLeod (55., direkte Vorlage von Ryan Stoa) zum aktuellen „Scorer-König der DEL“ wurde!

Schwenningens #67 Tomas Zaborsky und Nürnbergs #24 Marcus Weber (re.).

Der Krefelder Anschluß-Treffer (58 Sekunden vor der Schluß-Sirene) zum 3:2 konnte weder den Sieges-Jubel der Noris-Puckjäger trüben noch die Freude darüber, dass mit Patrick Reimer (bis dahin 798 Scorer-Punkte) nun ein Ice Tiger als neue Nummer 1 die „ewige“ DEL-Scorer-Wertung anführt. Dafür gab’s bei der Ehrung vor dem Gastspiel der Schwenninger, die mit dem Ausrufezeichen von drei Siegen in Folge angereist waren, von Ice-Tigers-Sponsor „Café Beer“ eine Torte in Puck-Form – die hoffentlich auch nach der Niederlage noch schmeckte.

2:0-Führung reichte am Ende nur zu einem Punkt

Dabei sah es nach torlosem 1. Drittel mit einer frühen Faustkampf-Einlage von Max Kislinger und William Weber (dafür wanderten beide Kontrahenten für fünf Minuten auf die Strafbank) zwischenzeitlich gut aus für die Gastgeber. Daniel Schmölz (31.) brachte die Ice Tigers nach Vorarbeit von Gregor MacLeod und Patrick Reimer (= sein 799. Scorer-Punkt in der DEL) in Führung und Christopher Brown baute diese nur knapp sieben Minuten später (37.) in Unterzahl (!) nach 2:22 Minuten mit einem Akteur weniger auf dem Eis (wegen einer „2+2“-Strafe für Tim Fleischer!) sogar auf 2:0 aus!

Hier scheitert Schwenningens #90 Tylor Spink (links) an Nürnbergs #31 Niklas Treutle (re.).

Von „Dahinplätschern“ des Geschehens in der Folgezeit konnte zwar keine Rede sein, doch verpasste die Mannschaft von Tom Rowe, der selbst nach der Niederlage stolz war auf seine Schützlinge und ihnen „55 Minuten gutes Eishockey“ bescheinigte, eine Vorentscheidung. Als den unermüdlichen Wild Wings schließlich der Anschluß gelang zum 2:1 (55.), rochen die südbadischen Baden-Württemberger nochmal Lunte, nahmen ihren ausgezeichneten Torhüter Marvin Cüpper vom Eis und schafften gerade mal sieben Sekunden später noch in derselben Spielminute 59 den Ausgleich.

Trotz leichter Nürnberger Vorteile in der fünfminütigen Verlängerung blieb diese torlos, weshalb das Penalty-Schießen entscheiden musste. Da scheiterte alle drei Ice Tigers (Brown, MacLeod + Reimer, der damit auch seinen 800. Scorer-Punkt verpasste) an Marvin Cüpper im SERC-Kasten, während Niklas Treutle auf der Gegenseite nach erfolgreicher Abwehr des ersten Schwenninger Versuchs gegen Alexander Karachun den Kürzeren zog. Mit dem Zusatzpunkt im Gepäck dürfte die Heimreise der Schwenninger (insbesondere für den gebürtigen Nürnberger und Ex-Ice-Tiger Marius Möchel) dank des vierten DEL-Sieges in Folge wesentlich angenehmer ausgefallen sein als die Anreise.

Nürnbergs neuer Torwart #38 Alex Dubeau.

So geht’s weiter für die Ice Tigers:

28. NOVEMBER 2021 (SONNTAG, 19 UHR): EHC Eisbären Berlin – NÜRNBERG ICE TIGERS (Vorsaison 3:1 + 4:3 n.V. / nur 2 Spiele gegen die Klubs der Nord-Gruppe + in der laufenden Runde am 7.10.2021 in Nürnberg 6:2 = für die Eisbären)
30. NOVEMBER 2021 (DIENSTAG, 19:30 UHR): NÜRNBERG ICE TIGERS – Düsseldorfer EG (Vorsaison 1:4 + 6:5 n.P. / nur 2 Spiele gegen die Klubs der Nord-Gruppe + in der aktuellen Runde am 3.10.2021 in Düsseldorf 1:3 = für die DEG) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“

Nürnbergs #17 Patrick Reimer (re.) und Schwenningens #23 Max Görtz (links).

Statistik zum jüngsten Heim-Spiel der Nürnberg Ice Tigers in der „PENNY DEL“-Saison 2021/22

Nürnberg Ice Tigers – Schwenninger ERC Wild Wings n. V.+P. 2:3 (0:0, 2:0, 0:2 / 0:0, 0:1)

Ice Tigers: 31 Treutle (65:00 Spielminuten), 38 Dubeau (ohne Einsatz) – 6 Karrer, 11 Brown (A), 13 Stoa, 15 Jahnke, 17 Reimer (C), 19 Fleischer, 21 Kislinger, 23 Ribarik, 24 Weber (A), 25 Schmölz, 26 Lobach, 29 Welsh, 48 Ustorf, 55 Parlett, 68 Pilu, 74 Fox, 77 Bender, 89 MacLeod / Mannschaftsleiter: Stefan Ustorf – Chef-Trainer: Thomas „Tom“ Rowe – Co-Trainer: Stefan Ustorf.
Wild Wings: 39 Cüpper (64:53), 97 Andryukhov (ohne Einsatz) – 4 Robak (A), 7 Zernikel, 10 Adam, 16 Hadraschek (A), 23 Görtz, 26 Černý, 40 Olimb, 47 Karachun, 52 Huß, 55 Ramage, 63 Alberg, 64 Bassen, 67 Záborský, 71 Turnbull (C), 77 Pfaffengut, 78 W. Weber, 79 Lundh, 90 Tylor R. Spink, 91 Möchel / Mannschaftsleiter: Steffen Ziesche – Chef-Trainer: Christof Kreutzer (für den am 11. November 2021 freigestellten Niklas Sundblad, der knapp zwei Jahre zuvor von den Wild Wings geholt worden war …) – Co-Trainer: Steffen Ziesche.
Tore: 1:0 25 Schmölz – Assistenten 89 MacLeod + 17 Reimer (Spielzeit 30:13 Minuten), 2:0 11 Brown – 6 Karrer (36:58, dank hervorragendem „penalty killing“ mit Mut zu Gegenstößen während der „2plus2“ Minuten Strafzeit von 19 Fleischer in Nürnberger Unterzahl …), 2:1 71 Turnbull – 90 Tylor R. Spink + 64 Bassen (54:53), 2:2 23 Görtz – 71 Turnbull (58:32, sieben Sekunden nach der Herausnahme von SERC-Torhüter Cüpper mit einem Feldspieler mehr auf dem Eis …); 2:3 47 Karachun (65:00 = Zeit-Vermerk auf dem offiziellen Spielberichtsbogen, siehe auch weiter unten = Penalty-Schießen).
Penalty-Schießen: Nürnbergs 11 Brown, 89 MacLeod + 17 Reimer scheiterten in dieser Reihenfolge nacheinander allesamt an SWW-Goalie 39 Cüpper – NIT-Keeper 31 Treutle konnte den ersten Schwenninger Versuch von 67 Zabosky abwehren, war gegen 47 Karachun jedoch machtlos und brauchte/durfte schließlich nicht mehr antreten zum dritten gegnerischen Penalty, weil die Entscheidung bereits gefallen war . . .
Haupt-Schiedsrichter: #5 André Schrader (der inzwischen 31-jährige Bochumer wurde 2017 Nachfolger von Lars Brüggemann + damals als dritter Profi-Schiedsrichter von der DEL unter Vertrag genommen, Zugehörigkeit zu einem Verein und/oder DEB-Landesverband unbekannt) + #8 Aleksander Polaczek (ehemals Profi auch bei den Nürnberg Ice Tigers von 2005 – 2009 / Zugehörigkeit zu einem Verein und/oder DEB-Landesverband unbekannt).
Linien-Schiedsrichter: #44 Tobias Züchner (Deutsch-Pole + ehemals Profi der Panther des Augsburger EV / DEB-Landesverband unbekannt) + #97 Marius Wölzmüller (spielte aktiv als Jugendlicher mit dem Augsburger EV Panther in der Deutschen Nachwuchs-Liga/DNL + gehört dem DEB-Landesverband Bayern an).
Punktrichter: Michael Feldmann (Nürnberg).
Strafen bzw. Strafzeiten: NIT 6 (3 in Drittel 1, 2 im 2. Spielabschnitt + 1 im 3. Drittel), insgesamt 15 Minuten (1 x 5 + 5 x 2) = 5 Minuten gegen 21 Kislinger (2:21, wegen Raufens / Spielfortsetzung mit „5 gegen 5“) + zusammengerechnet 6 Minuten gegen 19 Fleischer (16:34, wegen Stockschlags + 34:36, „2plus2“ Minuten wegen hohen Stocks mit Verletzungsfolge; was die Schiedsrichter sicherheitshalber per Video überprüften), 29 Welsh (19:57, wegen Stockschlags) plus einer kleinen Bankstrafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis (48:21), die 74 Fox auf der Strafbank für seine Mannschaft absaß – SWW 4 (je 1 im 1. + 2. Drittel, 2 im 3. Drittel) = 5 Minuten gegen 78 W. Weber (2:21, wegen Raufens / Spielfortsetzung mit „5 gegen 5“), 90 Tylor R. Spink (22:23, wegen Stockschlags), 4 Robak (41:53, wegen Stockschlags) plus einer kleinen Bankstrafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis (44:09), die 90 Tylor R. Spink auf der Strafbank für seine Mannschaft absaß.
Zuschauer: 2031 (zahlende) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ (= damit im Grunde komplett ausverkauft) – gemäß der aktuellen „Corona“-Einschränkungen/Lage durften nur 25 Prozent der Stadion-Kapazität von etwas mehr als 8000 Besuchern ausgeschöpft werden, wobei das verfügbare Viertel an Tickets gegebenenfalls auf Grund davon unabhängiger vorgeschriebener Abstandsregeln noch eine Reduzierung erfahren kann); außerdem galt für Besucher die „2G+“-Regelung = Zugang ausschließlich für Geimpfte + Genesene plus Vorlage eines PCR- oder Schnelltests sowie mit dauerhaftem Tragen einer FFP2-Mund-Nase-Maske (außer bei der Einnahme von Essen + Getränken).

Schwenningens #47 Alexander Karachun trifft gegen Nürnbergs #31 Niklas Treutle (verdeckt) zum Siegtreffer im Penaltyschießen.

Text: Klaus Meßenzehl / Pressedienst Nürnberg
Titelfoto: Schwenningens 78-William Weber und Nürnbergs 21-Max Kislinger (re.) gerieten nach einem Check des Wild Wings Spielers handfest aneinander.
Fotos: Thorsten G. Schönberger/ISPFD
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