Eishockey
Deutschland – Tschechien 1:4 und 4:5
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3 Jahren agoon
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ISPFD-WSWM-Vorbereitung: Trainingslager und sechs Testspiele – davon vier in der ARENA in Nürnberg
Niederlagen gegen Slowakei + Tschechien – jetzt kommt Belarus
Als Mitte April entschieden war, welche acht deutschen Eishockey-Mannschaften die PlayOffs der verkürzten „Corona“-Saison 2020/21 der PENNY DEL Bundesliga bestreiten dürfen, konnte Toni Söderholm ein erstes Aufgebot nominieren für die Vorbereitung auf die IIHF-Weltmeisterschaft 2021 vom 21. Mai bis 6. Juni in Riga, der Hauptstadt von Lettland. Aus den Kadern der sechs Klubs, für die die Spielzeit beendet war, rekrutierte der für die A-Nationalmannschaft des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) zuständige 43jährige Finne den Kader für das erste Trainingslager in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“, die nach den beiden Testspielen in der Slowakischen Republik (3:4 nach Verlängerung/Penaltyschießen + 1:2) viermal als Heimspielstätte für weitere Tests in den Vorbereitungsplan für die WM 2021 aufgenommen wurde.
Zwei davon hat die Truppe von Toni Söderholm, als Profi mit Finnland Vize-Weltmeister 2007, bereits hinter sich: Auch gegen die tschechische Republik (1:4 + 4:5) blieb der deutschen Auswahl ein Erfolgserlebnis verwehrt. Wiewohl die B-Auswahl des DEB (die Nationalspieler der in den PlayOffs beschäftigten Vereine fehlten ja noch) in beiden Fällen nah dran war zumindest an einer weiteren Verlängerung – wie immerhin beim ersten Test gegen die Slowakei in Piešťany (deutsch: Pistian). Das 1:4 (0:0, 1:2, 0:2) nach 0:2-Rückstand im ersten, keineswegs immer sehr freundschaftlichen Aufeinandertreffen mit den Gästen aus dem östlichen Nachbarland Tschechien kam dabei erst in der Schlußphase in dieser Deutlichkeit zustande. Und das auch nur, weil DEB-Cheftrainer Söderholm die Gelegenheit zum praktischen Test nutzte, ob und wie ein Ein- oder Zwei-Tore-Rückstand mit der Herausnahme des eigenen Torhüters noch zu egalisieren wäre. Was zweimal schief ging . . .
Beim 4:5 (2:1, 1:1, 1:3) im zweiten Test gegen die Tschechen führte die deutsche Mannschaft sogar zweimal mit zwei Toren Vorsprung (2:0 + 3:1), kassierte zu Beginn des Schlußdrittels in Unterzahl den Ausgleich und ging in Überzahl sogar nochmal mit 4:3 in Führung (49. Spielminute). Die Gäste bewiesen in der Folge jedoch ihre Klasse bei zahlenmäßiger Überlegenheit und egalisierten bereits 95 Sekunden später erneut zum 4:4, um weitere 3:23 Minuten danach eine weitere Unterzahl der deutschen Mannschaft zu bestrafen (54.).Nach einer Auszeit (58:22) nahm Toni Söderholm (wie zwei Tage zuvor NIT-Keeper Niklas Treutle) erneut Risiko und den Torhüter (diesmal Mirko Pantkowski von der Düsseldorfer EG) vom Eis – doch der erhoffte Ausgleich gelang so wenig wie diesmal die Gäste das leere DEB-Gehäuse trafen.
Länderspiel-Debüt für Julius Karrer in der Slowakei
Wie flexibel sportlich Verantwortliche bei zeitgleich laufenden PlayOffs und WM-Vorbereitung reagieren müssen, zeigt das jüngste Beispiel: Nach der Verletzungs-bedingten Absage von Tobias Bernhard Fohrler (der Deutsch-Schweizer Verteidiger steht seit 2019 beim HC Ambrì-Piotta in der National League unserer südlichen Nachbarn unter Vertrag) verhalf Toni Söderholm in der Slowakei dem Nürnberger Julius Karrer kurzfristig zu seinem Nationalteam-Debüt. Neben Boaz Bassen, Daniel Pfaffengut (beide Schwenninger ERC Wild Wings), Alexander Ehl, Tobias Eder (beide Düsseldorfer EG), Maximilian Eisenmenger (Augsburger EV Panther) und Alexander Blank (Krefelder EV Pinguine) war der „Ice Tiger“ einer von sieben DEB-Akteuren, die dabei ihre Länderspiel-Premiere feiern durften. Der Eishockey-Bundestrainer sah trotz der Niederlagen „sehr viele positive Sachen im gesamten Spiel“, ohne zu verkennen, dass insbesondere den Neulingen „individuelle Fehler“ unterliefen. „Das gehört dazu und bringt uns weiter“, meinte Söderholm und fügte an: „Ich glaube, als erster Schritt für viele neue Spieler war es ein positives Erlebnis.“
Nun stehen also noch zwei Test-Begegnungen mit Belarus an. Die Auswahl von Weißrussland, das seine Co-Gastgeberschaft der anstehenden WM mit Lettland aus Sicherheitsgründen abgeben musste, gastiert am 7. Mai 2021 (Freitag, 17 Uhr) und keine 24 Stunden später am 8. Mai 2021 (Samstag, 15:45 Uhr) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“. Ob dann nochmals drei Akteure der Nürnberg Ice Tigers auf dem Eis zu sehen sein werden, dürfte in erster Linie davon abhängen, ob Toni Söderholm nochmal Niklas Treutle berücksichtigt. Bei dessen „Geburtstags“-Nominierung musste der NIT-Schlussmann, der am 29. April (= dem Tag des 1:4 im ersten der beiden Testspiele gegen Tschechien) 30 Jahre jung wurde, nach seiner Herausnahme von der Bank aus mit ansehen, wie der Puck in der Schlussphase noch zweimal im leeren deutschen Gehäuse einschlug . . .
Allerdings ist auch für die beiden anderen Nürnberger ungewiss, ob sie gegen Weißrussland am Ende nicht doch Nachnominierungen weichen müssen von Spielern, die mit ihren Klubs zwischenzeitlich in den DEL-PlayOffs ausgeschieden sind. Verteidiger Oliver Mebus indes bewies gegen Tschechien durchaus seine Klasse und Stürmer Daniel Schmölz bewies in beiden Auseinandersetzungen mit der Slowakei seine Torgefährlichkeit, traf sowohl beim 3:4 (2:0, 1:2, 0:1 / 0:0) nach Verlängerung und Penaltyschießen in Partie 1 (zur 1:0-Führung in der 6. Spielminute) wie in Spiel 2 beim 1:2 (0:0, 1:1, 0:1) als einziger DEB-Akteur (39.). Und beim zweiten Aufeinandertreffen mit den Tschechen trugen sich beide NIT-Cracks mit Vorlagen in die Scorer-Liste ein – wie übrigens der Ex-Nürnberger Daniel Fischbuch beim einzigen deutschen Tor in Spiel 1 in der „ARENA Nürnberg“!
Noch fast drei Wochen bis zum WM-Start in Riga
Wer letztendlich Berücksichtigung findet im DEB-Aufgebot für die Eishockey-WM 202 im lettischen Riga (es sind ja noch fast drei Wochen bis zum Auftakt), wird sich erst entscheiden nach den Testspielen gegen Belarus und den Endspielen um die Deutsche Meisterschaft zwischen den Eisbären Berlin und den Wolfsburg Grizzlys (Spiel 1 überraschend 2:3!). Von den frühzeitig in den PlayOffs gescheiterten Titel-Kandidaten Mannheim und München haben sich einige Cracks verletzt (oder doch eher enttäuscht?) abgemeldet vom Nationalteam, sodass womöglich die eine oder andere vakante Position zu vergeben ist und ein zuvor weniger Chancen-reicher Akteur zum Zuge kommt.
Toni Söderholm wird schon wissen, wen er ins DEB-Aufgebot für Riga beruft – und sich gegebenenfalls innerhalb seines Trainer-Teams beraten. In der lettischen Hauptstadt trifft das deutsche Team dann in Gruppe B der IIHF-Weltmeisterschaft 2021 vom 21. Mai bis 6. Juni auf Gastgeber Lettland, Finnland, Kanada, die USA, Norwegen, Italien und Kasachstan. Und schneidet möglichst so ab, dass es danach noch weitergeht . . .
So geht’s weiter für die DEB-Auswahl in der Vorbereitung auf die WM 2021 . . .
7. MAI 2021 (FREITAG, 17 UHR): DEUTSCHLAND – Belarus = Weißrussland (Spiel 1)
8. MAI 2021 (SAMSTAG, 15:45 UHR): DEUTSCHLAND – Belarus = Weißrussland (Spiel 2)
Bereits absolvierte WM-Tests der DEB-Auswahl:
Test 1: Slowakei – DEUTSCHLAND n.V. + P. 4:3 (0:2, 2:1, 1:0 / 0:0)
Test 2: Slowakei – DEUTSCHLAND 2:1 (0:0, 1:1, 1:0)
Test 3: DEUTSCHLAND – Tschechien 1:4 (0:0, 1:2, 0:2)
Test 4: DEUTSCHLAND – Tschechien 4:5 (2:1, 1:1, 1:3)
Statistik zum 3. WM-Testspiel der DEB-Auswahl: Deutschland – Tschechien 1:4 (0:0, 1:2, 0:2)
Deutschland: 31 Treutle (Nürnberg Ice Tigers /: Spielminuten), 32 Jenike (Iserlohn Roosters / ohne Einsatz) – 5 Holzer (Avtomobilist Yekaterinburg), 9 T. Eder (Düsseldorfer EG), 10 Schütz (EHC Red Bull München), 11 Nowak (Düsseldorfer EG), 12 Braun (Krefelder EV Pinguine), 13 Dumont (Kölner EC Haie), 25 Schmölz (Nürnberg Ice Tigers), 27 Uvira (Kölner EC Haie), 40 Ehl (Düsseldorfer EG), 68 Mebus (Nürnberg Ice Tigers), 77 Fischbuch (Düsseldorfer EG), 78 Pfaffengut (Schwenninger ERC Wild Wings), 79 Ugbekile (Kölner EC Haie), 82 Rogl (Augsburger EV Panther), 85 Brandt (EHC Straubing Tigers), 91 Mo. Müller (Kölner EC Haie), 93 Sezemsky (Augsburger EV Panther), 94 Peterka (Red Bull München), 95 Tiffels (Kölner EC Haie), 96 A. Eder (Straubing Tigers). Mannschaftsleiter: christian Künast. Chef-Trainer: Toni Söderholm – Co-Trainer: Ville Peltonen.
Tschechien: 2 Klouček (Motor České Budějovice / ohne Einsatz), 33 Růžička (BK Mladá Boleslav / 60:00) – 7 Galvas (Mikkelin Jukurit), 8 Beránek (HC Karlovy Vary), 9 Sklenička (Jokerit Helsinki), 19 Flek (HC Energie Karlovy Vary), 20 H. Zohorna (Amur Khabarovsk), 23 Kousal (BK Mladá Boleslav), 24 Němeček (Lukko Rauma), 27 Mozík (Kunlun Red Star), 46 Najman (BK Mladá Boleslav), 47 Jordán (Amur Chabarowsk), 56 Červený (Lahti Pelicans), 58 Šulák (Kouvolan Kiekko-65), 62 Šustr (Kunlun Red Star), 69 Radil (HK Spartak Moskau), 76 Stránský (Mikkelin Jukurit), 78 Hanzl (HC Spartak Moskau), 79 T. Zohorna (HC Dynamo Pardubice), 94 Černoch (HC Sparta Praha), 95 Blümel (HC Dynamo Pardubice), 96 Tomášek (JYP Jyväskylä) . / Mannschaftsleiter: Petr Nedvěd – Chef-Trainer: Filip Pešán
Tore: 0:1 95 Blümel – Assistenten 94 Černoch + 20 H. Zohorna (Spielzeit 27:17 – bei 5:4-Überzahl Tschechien), 0:2 69 Radil + 96 Tomášek (32:15), 1:2 93 Sezemsky – 96 A. Eder + 77 Fischbuch (37:46 – bei 5:4-Überzahl Deutschland), 1:3 69 Radil (58:13 – bei 5:6-Unterzahl + „empty goal“), 1:4 8 Beránek (59:06 – bei 5:6-Unterzahl + erneut leerem DEB-Kasten).
Haupt-Schiedsrichter: Christopher Schadewaldt + Michael Klein. Linienschiedsrichter: Marcus Höfer + Patrick Laguzov. Punktrichter: Michael Feldmann (Nürnberg).
Strafen bzw. Strafzeiten: Deutschland 3 = 6 Minuten (3 x 2 – 1 im 1. Drittel, 2 im 2. + keine im 3. Drittel) – Tschechien 5 = 10 Minuten (3 x 2 Minuten + 1 x 2 plus 2 – je 1 Zeitstrafe in Drittel 1 + 3, 3 im 2. Drittel).
Zuschauer: KEINE (zumindest keine zahlenden) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ – gemäß „Corona“-Richtlinien.
Statistik zum 4. WM-Testspiel der DEB-Auswahl: Deutschland – Tschechien 4:5 (2:1, 1:1, 1:3)
Deutschland: 1 Pantkowski ( / 58:22 Spielminuten), 32 Jenike (Iserlohn Roosters / ohne Einsatz???) – 5 Holzer (Avtomobilist Yekaterinburg), 9 T. Eder (Düsseldorfer EG), 10 Schütz (EHC Red Bull München), 11 Nowak (Düsseldorfer EG), 12 Braun (Krefelder EV Pinguine), 13 Dumont (Kölner EC Haie), 25 Schmölz (Nürnberg Ice Tigers), 27 Uvira (Kölner EC Haie), 40 Ehl (Düsseldorfer EG), 68 Mebus (Nürnberg Ice Tigers), 77 Fischbuch (Düsseldorfer EG), 78 Pfaffengut (Schwenninger ERC Wild Wings), 79 Ugbekile (Kölner EC Haie), 82 Rogl (Augsburger EV Panther), 85 Brandt (EHC Straubing Tigers), 91 Mo. Müller (Kölner EC Haie), 93 Sezemsky (Augsburger EV Panther), 94 Peterka (Red Bull München), 95 Tiffels (Kölner EC Haie), 96 A. Eder (Straubing Tigers). Mannschaftsleiter: Christian Künast – Chef-Trainer: Toni Söderholm – Co-Trainer: Ville Peltonen.
Tschechien: 33 Ruzicka (BK Mladá Boleslav / 🙂 35 Will (HK Traktor Tscheljabinsk / ohne Einsatz), – 7 Galvas (Mikkelin Jukurit), 8 Beránek (HC Karlovy Vary), 9 Sklenička (Jokerit Helsinki), 10 Suchý (HC Škoda Plzeň), 19 Flek (HC Energie Karlovy Vary), 23 Kousal (BK Mladá Boleslav), 24 Němeček (Lukko Rauma), 46 Najman (BK Mladá Boleslav), 56 Červený (Lahti Pelicans), 64 Pour (HC Plzeň), 76 Stránský (Mikkelin Jukurit), 77 Mašín (Amur Khabarovsk), 84 Gazda (PSG Berani Zlín), 85 Salda (Mountfield HK Hradec Králové), 86 Ščotka (HC Litvínov), 88 Kodýtek (HC Plzeň), 94 Černoch (HC Sparta Praha), 95 Blümel (HC Dynamo Pardubice), 96 Tomášek (JYP Jyväskylä). / Mannschaftsleiter: Petr Nedvěd – Chef-Trainer: Filip Pešán – Co-Trainer: Martin Straka.
Tore: 1:0 94 Peterka – 25 Schmölz + 96 A. Eder (Spielzeit 15:40), 2:0 95 Tiffels – 10 Schütz (19:28), 2:1 95 Blümel – 85 Salda (19:41), 3:1 94 Peterka – 12 Braun + 85 Brandt (21:45 – bei 5:4-Überzahl Deutschland), 3:2 85 Salda – 96 Tomášek (28:37), 3:3 7 Galvas – 19 Flek + Kodýtek (40:11 – bei 5:4-Überzahl Tschechien), 4:3 40 Ehl – 82 Rogl + 68 Mebus (48:12 – bei 5:4-Überzahl Deutschland), 4:4 7 Galvas – 96 Tomášek + 95 Blümel (49:47 – bei 5:4-Überzahl Tschechien), 4:5 96 Tomášek – 95 Blümel + 76 Stránský (53:10 – bei 5:4-Überzahl Tschechien).
Haupt-Schiedsrichter: Kilian Hinterdobler + Bastian Steingroß. Linienschiedsrichter: T. Heffner + T. Schwenk. Punktrichter: Michael Feldmann (Nürnberg) – Zeitnehmer: Silke Feldmann (Nürnberg).
Strafen bzw. Strafzeiten: Deutschland 8 = 16 Minuten (6 x 2 + 1 x 2 plus 2 – 1 im 1. Drittel, 4 im 2. + 3 im 3. Drittel) – Tschechien 7 = 14 Minuten (5 x 2 Minuten + 1 x 2 plus 2 – 1 im 1. Drittel, 4 im 2. + 2 im 3. Drittel).
Zuschauer: KEINE (zumindest keine zahlenden) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ – gemäß „Corona“-Richtlinien.
Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto: Aufstellung beider Mannschaften bei den Nationalhymnen vor Spielbeginn
Fotos: Thorsten Schönberger/ISPFD
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