Eishockey
DEL: Nürnberg Ice Tigers – Kölner Haie 3:2
Punkt in Berlin + 6. Sieg im 7. Heimspiel gegen Nord-Klubs!
Das Nürnberger Punkte-Sammeln hielt an: In Berlin waren die Ice Tigers bei einem weiteren Klasse-Auftritt mit zwischenzeitlicher 1:0- und 3:1-Führung drauf und dran, die 1:3-Heimniederlage gegen die Eisbären auszugleichen, holten beim 3:4 (1:1, 1:0, 1:2 / 0:0, 1:2) nach Verlängerung und Penalty-Schießen aber letztlich dann doch nur einen Zähler (andererseits immerhin …) + gegen den Kölner EC nahmen die Schützlinge der NIT-Trainer Frank Fischöder und Manuel Kofler nach zweimaligem Rückstand mit dem 3:2 (1:2, 1:0, 1:0) Revanche für die 3:6-Niederlage in der ersten Auswärts-Begegnung der Runde gegen die sieben Nord-Klubs der PENNY DEL Saison 2020/21, zogen den Haien also die Zähne!
Nach grade mal (zugegeben eher bescheidenen) 17 Punkten aus den 24 Begegnungen mit den anderen sechs Klubs der Süd-Gruppe waren die folgenden beiden Heim-Siege (7:3 gegen Iserlohn + 3:1 gegen Bremerhaven) bei zwei Auswärts-Niederlagen (3:6 in Köln, 1:4 in Düsseldorf) bereits ein, wenngleich noch kleiner Fortschritt. Dann kam die Klasse-Partie gegen die Berliner Eisbären (1:3), in der die Ice Tigers trotz der Niederlage beeindruckten, und schließlich folgte seitdem eine Serie von acht Spielen mit fünf Siegen (viermal in regulärer Spielzeit, zudem gegen Düsseldorf nach Penalty-Schießen) – 17 von möglichen 24 Punkten als Ausbeute lassen da sogar etwas Wehmut aufkommen bezüglich des frühzeitigen Verpassens der Play-Offs, deren Erreichen bei etwas besserem Abschneiden gegen die Süd-Konkurrenz durchaus möglich gewesen wäre.
Dass den Nürnberg Ice Tigers seit der 1:3-Niederlage am 29. März 2021 gegen die Eisbären Berlin in jeder der acht folgenden Auseinandersetzungen immer mindestens ein Punkt gelang, darf indes als Wechsel auf die Zukunft verstanden werden – so denn die Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden können. Da allerdings steht den Verantwortlichen der Ice Tigers um Geschäftsführer Wolfgang Gastner vermutlich jede Menge Arbeit bevor angesichts der nahezu unwägbaren „Corona“-Umstände. Insofern erscheint es beinahe als Glücksfall, dass mit dem aktuellen Sponsor NCP bereits im Vorjahr ein zudem lokaler Werbepartner gewonnen werden konnte, der angesichts der weltweiten Pandemie von dieser Situation in seinem Betätigungsfeld eher profitiert als dass das Unternehmen negativ davon betroffen wäre.
Dane Fox mit 5. Assist + 8. DEL-Treffer bester Spieler gegen KEC
Und gegen die Haie des Kölner EC bewies die Mannschaft zudem Moral: Nach zweimaligem Rückstand (früh nach 3:45 Minuten + 16:40, also gegen Ende des 1. Drittels) kamen die Ice Tigers durch Timo Walther, dem innerhalb kurzer Zeit damit sein zweites Saisontor gelang (8:09), sowie Daniel Schmölz (31:54), der sein Trefferkonto mit dem 12. erfolgreichen Abschluss im 13. Spiel der Doppel-Runde gegen die DEL-Nord-Klubs auf stolze 18 schraubte, zum jeweiligen Ausgleich.
Das war jedoch noch längst nicht alles in der intensiven und temporeichen Begegnung mit der Truppe des deutschen Ex-Nationalverteidigers und -trainers Uwe Krupp, der als erster Deutscher den Stanley-Cup gewonnen hatte (1996 mit den Colorado Avalanche). Nachdem die Mannen von Frank Fischöder und Manuel Kofler zwei eigene Strafzeiten schadlos überstanden und bereits die erste Strafzeit der Gäste vom Rhein zum 2:2-Ausgleich genutzt hatten, legten sie bei der dritten Überzahl nach – Dane Fox, der später als „bester Spieler“ der Ice Tigers ausgezeichnet wurde und beim 1:1 zum fünften Mal als Vorbereiter in Erscheinung getreten war, vollstreckte mit seinem insgesamt achten Tor (vier davon gegen DEL-Nord-Klubs) zur 3:2-Führung (47:54), die bis zur Schluß-Sirene halten sollte.
Dabei verpasste NIT-Kapitän Patrick Reimer eine frühere Entscheidung, nachdem er von DEB-Auswahlspieler Frederik Tiffels zu Beginn der Schlußminute bei einem Break unkorrekt am Torschuß gehindert worden war. Den fälligen Penalty konnte der ebenso wie sein Nürnberger Gegenüber Niklas Treutle starke KEC-Goalie Hannibal Weitzmann entschärfen. Doch auch dem zusätzlichen Druck mit der Herausnahme des Kölner Schlußmanns zehn Sekunden später zugunsten eines sechsten Feldspielers widerstanden die Gastgeber und schlossen die Saison zuhause mit einem Sieg ab – um sich kurz danach über ein Plakat mit der Aufschrift „VIELEN DANK FÜR EURE UNTERSTÜTZUNG!“ per TV-Übertragung bei ihren Fans zu bedanken!
Eindrucksvoll auch das 3:4 mit Punktgewinn bei Berlins Eisbären
Davor hatte es allerdings noch einen eindrucksvollen Auftritt der Ice Tigers in der Bundeshaupt gegeben: Die Eisbären Berlin, immerhin Tabellen-Erster der Nord-Gruppe, benötigten Verlängerung plus Penalty-Schießen, um den Siebten (= Letzten) der Süd-Gruppe zu bezwingen. Dabei drohte dem längst feststehenden PlayOff-Teilnehmer zwischenzeitlich sogar eine Niederlage, die schließlich mit einem Doppelschlag innerhalb 92 Sekunden und dem 2:1-Sieg im Penalty-Schießen erst spät vermieden wurde.
Beim 3:4 (1:1, 1:0, 1:2 / 0:0, 1:2) aus Nürnberger Sicht sorgte erneut ein Blitz-Tor (Spielzeit 0:19!) für die NIT-Führung – Thomas Gilbert mit seinem zweiten Saisontor (Assistenten Luke Adam + Christopher Brown) zeichnete dafür verantwortlich. Nach Berlins Ausgleich bei 5:3-Überzahl (17. Spielminute), auch wegen eines für Gäste-Goalie Niklas Treutle unglücklich abgefälschten Schlagschusses, und neuerlicher Führung dank Patrick Reimer (31. – Vorarbeit mit Puck-Eroberung wie Zuspiel von Tom Gilbert, der zudem nochmals Anspielstation war) und sogar 3:1-Vorsprung durch Timo Walthers DEL-Premieren-Treffer (46. – nach Scheibengewinn und Pass Marcus Webers über die Bande sowie ungeschicktem EBB-Wechseln …) bedeutete der bereits angemerkte Doppelschlag der Eisbären innerhalb 92 Sekunden (47. + 48.) zunächst Verlängerung, die torlos blieb.
Schließlich musste das Penalty-Schießen entscheiden. Da traf für die Ice Tigers lediglich Luke Adam (Brett Pollock + Patrick Reimer scheiterten an EBB-Goalie Mathias Niederberger), während NIT-Keeper Niklas Treutle nur den dritten Versuch der Gastgeber von Lukas Reichel, zuvor noch zum 3:3 erfolgreich, entschärfen konnte. Die Schüsse des US-Amerikaners Matthew White sowie des Kanadiers Kristopher Foucault jedoch versuchte der 29jährige sonstige Rückhalt im Kasten der Ice Tigers erfolglos zu parieren – weshalb statt der zwischendurch möglichen drei Punkte am Ende dann doch nur einer auf der Habenseite der Noris-Puckjäger zu verbuchen war . . .
Jetzt nur noch eine Begegnung für die Ice Tigers . . .
18. APRIL 2021 (SONNTAG, 14:30 UHR): Fischtown Pinguins Bremerhaven – NÜRNBERG ICE TIGERS (Hinspiel in Nürnberg 1:3)
Statistik zum 37. (= 19. Heim-)Spiel der Nürnberg Ice Tigers in der PENNY DEL-Saison 2020/21
Nürnberg Ice Tigers – Kölner EC Haie 3:2 (1:2, 1:0, 1:0)
Ice Tigers: 31 Treutle (60:00 Spielminuten), 43 Sharipov (ohne Einsatz) – 5 Kulda, 6 Karrer, 9 M Lellan, 11 Brown, 14 Gilbert (A), 17 Reimer (C), 18 Walther, 20 Cornel, 21 Kislinger, 22 Mebus (A), 24 Weber, 25 Schmölz, 26 Lobach, 27 Trinkberger, 39 Pollock, 74 Fox, 81 Bires, 90 L. Adam / Mannschaftsleiter: Manuel Kofler – Chef-Trainer: Frank Fischöder – Co-Trainer: Manuel Kofler.
KEC Haie: 49 Pogge (ohne Einsatz), 67 Weitzmann (59:14) – 3 Gnyp, 9 Ma. Müller, 13 Dumont, 15 Sheppard (A), 17 Sennhenn, 19 Akeson, 21 Tiffels, 23 Edwards (A), 24 Sill, 27 Zerressen, 39 Ferraro, 40 Chrobot, 50 Oblinger, 70 Zalewski, 71 Barinka, 79 Ugbekile, 91 Mo. Müller (C), 92 Gagné, 93 Uvira / Mannschaftsleiter: Greg Thomson – Chef-Trainer: Uwe Krupp – Co-Trainer: Ron Pasco.
Tore: 0:1 71 Barinka – Assistenten 39 Ferraro + 93 Uvira (Spielzeit 3:45), 1:1 18 Walther – 74 Fox + 5 Kulda (8:09), 1:2 27 Zerressen – 19 Akeson + 21 Tiffels (16:40), 2:2 25 Schmölz – 90 Adam + 5 Kulda (31:54 – bei 5:4-Überzahl Nürnberg), 3:2 74 Fox – 22 Mebus + 17 Reimer (47:34 – bei 5:4-Überzahl der Ice Tigers).
Besonderes Vorkommnis: Nach Foul von Kölns 21 Tiffels an Nürnbergs 17 Reimer scheitert der NIT-Kapitän mit dem fälligen Penalty an KEC-Goalie 67 Weitzmann (59:04).
Schiedsrichter: Lasse Kopitz + Bruce Becker – Linienschiedsrichter: Marcus Höfer + Nikolaj Ponomarow. Punktrichter: Michael Feldmann.
Strafen bzw. Strafzeiten: NIT 2 = 4 Minuten (2 x 2 – beide im 1. Drittel) – KEC 4 = 6 Minuten (3 x 2 Minuten + 1 Penalty – 2 Zeitstrafen in Drittel 2, 1 + Penalty im Schlußdrittel).
Zuschauer: KEINE (zumindest keine zahlenden) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ – gemäß „Corona“-Richtlinien.
Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto: Nürnbergs Spieler bedankten sich mit diesem Banner für die Aktion „United“.
Fotos: Thorsten G. Schönberger/ISPFD
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