Eishockey
DEL: Nürnberg Ice Tigers – Krefeld Pinguine 5:3
Vierter Sieg im fünften Heimspiel gegen einen Nord-Klub!
Was für ein verrücktes Spiel: Führung im „Keller-Duell“ mit den Pinguinen des Krefelder EV nach 25 (!) Sekunden (!) durch Christopher Brown, das 2:0 von Luke Adam in Überzahl grade mal etwas mehr als zwei Minuten später und danach ein wildes Hin und Her mit Anschlußtreffer (7.) sowie Ausgleich (17.) der in dieser „Corona“-Saison fast noch mehr als die Nürnberg Ice Tigers gebeutelten Gäste vom Niederrhein.
Dank der Tore von Eric Cornel (25.) und Patrick Reimer (39., erneut im „5 gegen 4“) zu Beginn und Ende des mittleren Spielabschnitts bogen die Schützlinge von Frank Fischöder und Manuel Kofler erneut auf die Siegerstraße ein, bevor es die nie aufsteckenden Pinguine mit dem 4:3-Anschluß (56.) knapp fünf Minuten vor Schluß der regulären Spielzeit nochmals spannend machten, 84 Sekunden vor der Schluß-Sirene ihren Torhüter vom Eis nahmen und damit alles auf eine Karte setzten. Das nutzte NIT-Torjäger Daniel Schmölz, der bereits an den ersten beiden Treffern beteiligt war, auf Zuspiel von Luke Adam zwei Sekunden vor Ablauf der 60minütigen reinen Spielzeit zum entscheidenden 5:3 ins leere Gehäuse der Gäste und sammelte damit weiter fleißig Scorer-Punkte (jetzt 27 und damit exakt so viele wie der bisherige alleinige Top-Scorer Luke Adam).
Mit dem 5:3 (2:2, 2:0, 1:1) gegen den KEV verbuchten die Ice Tigers erstmals seit ziermlich genau drei Monaten drei Partien hintereinander mit Punkt-Ausbeute: Damals, Ende Dezember/Anfang Januar 2021, mit der diesbezüglichen Premiere der Saison 2020/21 dank der Siege bei den Panthern des Augsburger EV (4:1) und gegen die Tigers des EHC Straubing (4:3) nach dem allerersten Punkt der eben erst verspätet begonnenen neuen Spielzeit im Heimspiel gegen die Wild Wings des Schwenninger ERC (1:2 nach Verlängerung) – diesmal, Anfang April 2021, in anderer Reihenfolge mit insgesamt ebenfalls sieben Zählern in Folge gegen die Grizzlys des EHC Wolfsburg 1992 (2:1 zuhause + direkt danach 3:4 nach Verlängerung in Niedersachsen) sowie nun dem 5:3-Sieg gegen Krefeld!
Nach 17 Punkten aus 24 Begegnungen jetzt 13 aus 8 Partien
Dazwischen gab’s lediglich je zwei Nürnberger Siege und Punktgewinne in der Doppel-Runde der Süd-Gruppe der PENNY DEL Eishockey-Bundesliga gegen die beiden bayerischen Konkurrenten aus Augsburg und Straubing (beides im Zwei-Tage-Abstand): Mitte Februar gegen die Tigers des EHC (3:2) und bei den Panthern des AEV (4:3) sowie Anfang/Mitte März zuhause gegen die Allgäuer (2:3 nach Verlängerung) und bei den Niederbayern (3:4 nach Verlängerung) . . . – plus zwei Punkte aus den Niederlagen mit Zusatz-Spielzeit zuhause gegen Schwenningen (1:2 nach Verlängerung an Spieltag 4 Ende Dezember 2020 + 3:4 nach Penalty-Schießen in Runde 20 Anfang März).
Verglichen mit diesen lediglich 17 Punkten aus den 24 Begegnungen gegen die Mannschaften der Süd-Vereine nehmen sich die inzwischen 13 Zähler aus den folgenden gerade mal acht Vergleichen mit den sieben Nord-Klubs fast wie ein Quantensprung aus. Dabei winken den Kufen-Cracks aus der Noris in dieser Hin- und Rückrunde mit den Nord-Teams noch sechs Möglichkeiten auf weitere Punktgewinne. Lediglich gegen Wolfsburg gab’s bereits Hin- und Rückspiel – und dabei mit vier von sechs möglichen Punkten schon die erste positive Bilanz wie im Süden nur gegen Augsburg (mit 8 von 12 möglichen Zählern) sowie gegen Straubing (7 von 12).
Bleibt zu hoffen (und zu wünschen), dass die Ice Tigers von der anstehenden West-Tour mit zwei Begegnungen innerhalb 27 Stunden (die genauen Termine siehe weiter unten) ebenfalls Punkte mitbringen. Die Roosters des Iserlohner EC werden ihre 3:7-Pleite von Nürnberg zum Auftakt der Nord/Süd-Vergleiche dabei vermutlich wohl ebenso vergessen machen wollen wie die Pinguine des Krefelder EV das jüngste 3:5 in Nürnberg. Danach können die Noris-Puckjäger in ihren Spielen 35 bis 38 gegen die Düsseldorfer EG (Montag, 12.4.2021/18:30 Uhr – Hinspiel 1:4), bei den Eisbären Berlin (Mittwoch, 14.4.2021/18:30 Uhr – Hinspiel 1:3) und gegen die Haie des Kölner EC (Freitag, 16.4.2021/19:30 Uhr – Hinspiel 3:6) ihrerseits den Versuch unternehmen, Gleichstand herzustellen, bevor es zum Showdown der Spielzeit 2020/21 bei den Fischtown Pinguins des REV Bremerhaven (Sonntag, 18.4.2021/14:30 Uhr – Hinspiel 3:1) kommt, wo der Saison-Abschluss an der Nordsee die Chance auf eine weitere positive Einzel-Bilanz bereit hält!
Ausbau der Positiv-Bilanz gegen Augsburg, Straubing + Wolfsburg?
So wie das gegen Wolfsburg klappte: Zwar gab’s beim Rückspiel in Niedersachsen keine Wiederholung des 2:1-Heimsieges drei Tage zuvor – aber mit Ilya Sharipov für den geschonten Niklas Treutle im NIT-Kasten dank des Erreichens der Verlängerung beim 3:4 (0:1, 2:1, 1:1 / 0:1) immerhin einen Punkt. Dabei trafen nach 0:2-Rückstand (12. + 22. Spielminute) erst postwendend Tyson McLellan (23., auf Vorlage des „DaDa“-Doppels Dane Fox + David Trinkberger Trinkberger) und dann Eric Cornel (29., Vorarbeit Patrick Reimer) sowie in umgekeherter Reihenfolge Kapitän Reimer nach Cornel-Schuß plus weiterem Assist von Marcus Webers zum 3:3-Ausgleich (56.), ehe die Grizzlys nach 3:20 Minuten der Verlängerung eine 4:3-Überzahl zum Sieg und Zusatzpunkt nutzten.
Mit vier von sechs möglichen Punkten schnitten die Noris-Puckjäger gegen die Niedersachsen dennoch prozentual besser ab als in der Vorsaison (= 6 von 12 Zählern) und das, obwohl sechs gegenüber nur zwei Strafzeiten der Gastgeber die Aufgabe bei den Grizzlys alles andere als erleichterten. Das sah gegen Krefeld (in der Vorsaison NIT-Siege in allen vier Aufeinandertreffen!) mit lediglich zwei Strafen dann schon viel besser aus; abgesehen davon, dass mit Christopher Brown ein und derselbe Akteur der Gastgeber dafür verantwortlich war und unterm Strich insgesamt erneut zwölf Minuten (izehn davon Disziplinarstrafe) standen – von denen jedoch nur zwei zu Lasten der Mannschaft gingen. Die saß Timo Walther mit dem „Hauptsünder“ ab und hätte direkt nach der Rückkehr von der Strafbank fast das 3:1 erzielt. In einer ausnehmend fairen Begegnung nutzten die Ice Tigers dafür zwei der auch nur drei Zwei-Minuten-Strafen der Gäste (Browns Verbannung wegen angeblichen Checks zum Kopf wunderte übrigens keineswegs nur den vermeintlichen Sünder …) zum 2:0 und 4:2.
In manchen Situationen wurde dann allerdings durchaus deutlich, warum diese beiden Mannschaften jeweils am Ende der Tabelle ihrer Gruppe stehen: Abspielfehler, Scheibenverluste, Unsicherheiten bei der Puck-Annahme wie -Verarbeitung. Und das immer wieder auch nach den ersten 20 Spielminuten, in denen so viele individuelle Fehler passierten, zunächst vor allem beim KEV, zunehmend häufiger aber auch bei den Ice Tigers, wie selten (oder gar nie?) zuvor in einem ersten Spielabschnitt einer DEL-Begegnung . . . – weil die Formationen beider Teams nach dem Eindruck des Berichtertsatters bisweilen recht ungeordnet und wild, oft ohne Geduld und Ruhe agierten. Immerhin acht Tore und gelegentlich auch schöne Kombinationen würzten die Partie mit hohem Tempo zusätzlich; die Goalies hatten zudem ihren Anteil daran, dass nicht noch mehr Treffer fielen!
Und so geht’s weiter für die Ice Tigers . . .
8. APRIL 2021 (DONNERSTAG, 18:30 UHR): Iserlohn(er EC) Roosters – NÜRNBERG ICE TIGERS (HInspiel in Nürnberg 3:7)
9. APRIL 2021 (FREITAG, 19:30 UHR): Krefeld(er EV) Pinguine – NÜRNBERG ICE TIGERS (Hinspiel in Nürnberg 3:5)
12. APRIL 2021 (MONTAG, 18:30 UHR): NÜRNBERG ICE TIGERS – Düsseldorfer EG
(Hinspiel 1:4) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“
Statistik zum 32. (= 17. Heim-)Spiel der Nürnberg Ice Tigers in der PENNY DEL-Saison 2020/21
Nürnberg Ice Tigers – Krefelder EV Pinguine 5:3 (2:2, 2:0, 1:1)
Ice Tigers: 31 Treutle (: Spielminuten), 43 Sharipov (ohne Einsatz) – 5 Kulda, 6 Karrer, 9 M Lellan, 10 Kurth, 11 Brown, 14 Gilbert (A), 17 Reimer (C), 18 Walther, 20 Cornel, 21 Kislinger, 22 Mebus (A), 24 Weber, 25 Schmölz, 26 Lobach, 27 Trinkberger, 39 Pollock, 73 Kechter, 73 Kechter, 74 Fox, 90 L. Adam / Mannschaftsleiter: Manuel Kofler – Chef-Trainer: Frank Fischöder – Co-Trainer: Manuel Kofler.
KEV Pinguine: 3 Quapp (:), 72 Belov (ohne Einsatz???) – 6 Lessio, 9 Klöpper, 11 C. Braun (A), 14 Buncis, 16 Olson (A), 17 Niederberger, 19 Sacher, 24 A. Blank, 25 Shatsky, 28 Bull, 29 Postel, 59 Gläßl, 71 Tianulin, 77 Bappert, 83 Maß???ss, 88 Schymainski (C), 91 Valitov / Mannschaftsleiter: Robin Kohl – Chef-Trainer: Clark Donatelli – Co-Trainer: Boris Blank.
Tore: 1:0 11 Brown – Assistenten 25 Schmölz + 14 Gilbert (Spielzeit 0:25), 2:0 90 Adam – 39 Pollock + 25 Schmölz (2:33 – bei 5:4-Überzahl Nürnberg), 2:1 6 Lessio – 71 Tianulin + 28 Bull (6:16), 2:2 16 Olson – 28 Bull / nach Zuspiel vom, also quasi „Doppelpaß“ mit dem Torschützen, der dafür allerdings keinen zusätzlichen Assist-Punkt erhält . . . (16:35), 3:2 20 Cornel – 24 Weber + 17 Reimer (24:37), 4:2 17 Reimer – 74 Fox + 22 Mebus (38:08 – bei 5:4-Überzahl Nürnberg), 4:3 88 Schymainski – 24 Blank (55:10), 5:3 25 Schmölz – 90 Adam (59:58 bei Nürnberger 5:6-Unterzahl im Feld + ins leere Gehause = „empty goal“ des KEV).
Schiedsrichter: Lasse Kopitz + Aleksander Polaczek – Linienschiedsrichter: Gabriel Gaube + David Tschirner. Punktrichter: Michael Feldmann.
Strafen bzw. Strafzeiten: NIT 2 = 12 Minuten (1 x 2 + 1 x 10 Disziplinarstrafe wegen angeblichen Checks zum Kopf von 11 Brown) – Grizzlys 3 = 6 Minuten (3 x 2).
Zuschauer: KEINE (zumindest keine zahlenden) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ – gemäß „Corona“-Richtlinien.
Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto: Nürnbergs 14-Tom Gilbert (links) und Krefelds 6-Lucas Lessio
Fotos: Thorsten G. Schönberger/ISPFD
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