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Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis 2023

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Der Preisträger ist Malcolm Bidali aus Kenia

Die Jury des Internationalen Nürnberger Menschenrechtpreises hat nach einer digitalen Tagung diese Entscheidung für die fünfzehnte Verleihung getroffen.

Die Jury begründet ihre Entscheidung folgendermaßen:

Malcolm Bidali arbeitete in den Jahren 2018 bis 2021 als Wachmann in Katar. Wie unzählige Arbeitskräfte aus dem Ausland litt er unter sehr schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen. Da seine Beschwerden bei den Behörden erfolglos blieben, veröffentlichte er unter dem Pseudonym Noah auf unterschiedlichen Kanälen wie Twitter und Instagram Blogs über erlebte und beobachtete Menschenrechtsverletzungen.

Seine Artikel geben einen intimen Einblick in die Arbeits- und Lebensbedingungen von Niedriglohnmigrantinnen und -migranten. Er beschrieb überfüllte Schlafsäle, beschlagnahmte Pässe, überlange Arbeitszeiten, den Mangel an Privatsphäre und seine erfolglosen Versuche, eine bessere Behandlung zu erreichen. Eine Woche vor seiner Festnahme hielt er vor einer Gruppe von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gewerkschaften einen Vortrag über seine Erfahrungen in Katar.

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Träger des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises 2023: Blogger und Menschenrechtsaktivist
Malcolm Bidali, der sich für die Rechte von Arbeitsmigrantinnen und -migranten einsetzt. Bildnachweis: Joost
Bastmeijer

Er wurde vermutlich mittels einer Phishing-Attacke auf seinem Handy ausgeforscht und am 4. Mai 2021 inhaftiert. Erst nach acht Tagen wurde seine Verhaftung von den katarischen Behörden bestätigt. Sein Aufenthaltsort wurde nicht bekanntgegeben. Der Zugang zu einem Rechtsbeistand wurde ihm während seiner gesamten Haftzeit verweigert. Der gegen ihn erhobene Vorwurf lautete, er habe „falsche Nachrichten mit der Absicht, das öffentliche System des Staates zu gefährden“ veröffentlicht.

Nur mit Hilfe von Menschenrechtsorganisationen und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) kam Bidali nach 30 Tagen Einzelhaft frei, unter der Bedingung, das Emirat nicht verlassen zu dürfen. Der Strafbefehl wurde am 14. Juli erlassen, ohne dass er jemals angeklagt, vor Gericht gestellt oder auch nur über die Art der gegen ihn erhobenen strafrechtlichen Vorwürfe informiert worden wäre. Er zahlte die verhängte Geldstrafe von umgerechnet etwa 6.000 Euro, verließ das Emirat und kehrte nach Kenia zurück.

Gemeinsam mit einer Kollegin, die als Hausangestellte in Bahrain tätig war, gründete er die zivilgesellschaftliche Organisation Migrant Defenders.org, die sich für die Rechte von Wanderarbeiterinnen und Wanderarbeitern einsetzt. Dabei fordert er auch, dass Kenia als Entsendestaat seiner menschenrechtlichen Verantwortung gerecht werden müsse.

Mit der Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises 2023 ehrt die Jury den Menschenrechtsaktivisten Malcolm Bidali. Er ist eine der wenigen mutigen Stimmen, die sich gegen den Missbrauch und die Ausbeutung von immigrierten Arbeitskräften in Katar, vor allem im Dienstleistungsbereich, aussprechen. Obwohl zwischenzeitlich in einigen Golfstaaten vier von fünf Einwohnerinnen und Einwohnern zugewanderte Arbeitskräfte sind, werden diese von Behörden, Arbeitgebern und Einheimischen oft als Menschen zweiter Klasse behandelt. Ihre Abhängigkeit von den jeweiligen Auftrag- und Arbeitgebern führt zu Arbeitsbedingungen, die häufig an Zwangsarbeit und moderne Sklaverei erinnern.

Doch das Problem beschränkt sich nicht auf die reichen Golfstaaten: Auch in Europa dürfen wir den Gedanken der fairen Mobilität nicht aus dem Blick verlieren. Gerade während der Covidpandemie hat sich gezeigt, dass zugewanderte Arbeitskräfte in prekären Verhältnissen das schwächste Glied in der Beschäftigungskette sind.

Deshalb will die Jury mit dem Preis den Fokus auch auf die weltweite Ausbeutung von Arbeitsmigrantinnen und -migranten richten.

Der Preis wird am Sonntag, 24. September 2023, im Nürnberger Opernhaus verliehen.

Text: Stadt Nürnberg
Titelfoto: Oberbürgermeister und Jury-Vorsitzender Marcus König mit dem Foto des Preisträgers Malcolm Bidali aus Kenia. Bildnachweis: Stadt Nürnberg / Christine Dierenbach

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