Eishockey
DEL: Nürnberg Ice Tigers – Pinguins Bremerhaven 0:9

Nahezu unerklärliche Heim-Pleite gegen den Vizemeister
Kaum lief es rund bei den und für die Nürnberg „Ice Tigers“, da hakte es auch schon wieder:

Bremerhavens #23 Max GÖRTZ (vorne) vor Nürnbergs #82 Hayden SHAW
Nach drei Erfolgen und acht Punkten auf der Habenseite lieferten die Nürnberg „Ice Tigers“ am 5. Spieltag bei den „Adlern“ des Mannheimer ERC zwar einen beherzten Auftritt und verloren am Ende durchaus unglücklich mit 4:5 – doch bereits im Heimspiel nur zwei Tage danach waren sie beim 0:9 gegen den Vorsaison-Vizemeister Fischtown Pinguins Bremerhaven so gut wie chancenlos.
Das sah beim „Angst-Gegner“ MERC trotz frühem 0:1-Rückstand (Spielzeit 0:42) noch anders aus:
Im Norden von Baden-Württemberg gelang Cole Maier (1:05, Assistenten Dove-McFalls + Braun) ebenso der (zudem schnelle) Ausgleich wie Jeremy McKenna (20:27, Vorlage Graber) dem 1:2 (7:22) kurz nach Beginn des zweiten Spielabschnitts das 2:2 folgen ließ.

Der Puck fliegt vorbei an Nürnbergs Torhüter #72 Leon HUNGERECKER (li.) und Bremerhavens #37 Markus VIKINGSTAD
Und auch nach Mannheims Treffern zum 2:4 (23:47 durch „Legenden-Sohn“ Kühnhackl + 26:40 Ex-„Ice Tiger“ Fischbuch) hatten die Gäste dank Manager-Sohn Jakob „Jake“ Ustorf (32:30, Stoa + Alanov) sowie nach dem 3:5 (35:21) durch erneut McKenna (45:50, Graber + Barrat) Antworten parat, schafften zum 3:4 und 4:5 den jeweiligen Anschluß und machten das Geschehen vor 10 535 Besucher*innen nochmal spannend.
Während die Mannen des kanadischen Cheftrainers Mitch O’Keefe und des in Mannheim geborenen Co-Coaches Jochen Hecht an dessen einstiger Wirkungsstätte (bis 1998, 2004/05, 2012/13 + nach den NHL-Stationen St. Louis Blues, Edmonton Oilers und Buffalo Sabres zuletzt nochmal von 2013 bis 2016 als Spieler aktiv) bei den „Adlern“ also noch Antworten fanden, blieben diese vor 4679 zahlenden Zuschauer*innen gegen Bremerhaven aus. Einerseits kannten die „Fischtown Pinguins“ keine Gnade und steigerten ihre Torausbeute von Drittel zu Drittel um jeweils einen weiteren Treffer, andererseits luden einige Akteure der Gastgeber ihre Gäste ein ums andere Mal regelrecht ein zu deren erfolgreichen Abschlüssen.

Der Puck fliegt vorbei an Nürnbergs Torhüter #72 Leon HUNGERECKER (li.) und Bremerhavens #37 Markus VIKINGSTAD
„Goalie“ Hungerecker wurde „erlöst“
Die Truppe von Alexander Sulzer, dem 40-jährigen gebürtigen Kaufbeurer, der in Deutschland (nach ESV Kaufbeuren bei den DEL-Klubs Hamburg Freezers, DEG Metro Stars + Kölner EC „Haie“) wie in Nordamerika (Milwaukee Admirals, Nashviell Predators, Florida Panthers, Vancouver Canucks + Buffalo Sabres, dort sogar kurz zusammen mit Jochen Hecht) als Spieler seine Eishockey-Stiefel schnürte, traf regelmäßig.
Nach 50:04 Spielminuten musste Leon Hungerecker (ohne großes Eigenverschulden) den Puck aus dem eigenen Gehäuse holen und knapp zehn Minuten vor Spielende (nach 50:04 kam Niklas Treutle) wurde der „Goalie“ endlich erlöst durch seine Auswechslung.

Bremerhavens Torwart #56 Maximilian FRANZREB (mi.) rettet liegend vor Nürnbergs #10 Evan BARRATT (li.) und #91 Jeremy MCKENNA (re.).
Derweil gelang den Akteuren der Gastgeber kein einziger erfolgreicher Abschluß auf den Kasten der Gäste. Bisweilen mit etwas Pech, aber eben auch ohne die nötige Durchschlagskraft. Wobei der Hauptrunden-Sieger und Vizemeister der Vorsaison auf dem besten Wege ist, seine guten Leistungen der Vorsaison zu bestätigen. Mit einer Ausbeute von 14 Punkten (bei 18 möglichen) rangieren die Norddeutschen hinter den noch besser gestarteten „Panthern“ des ERC Ingolstadt (16 von 18 Zählern aus sechs Begegnungen!) in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) schon wieder ganz vorne mit = auf Platz 2.
Davon sind die Noris-Cracks mittlerweile wieder ein ganzes Stück entfernt.
Der zwischenzeitliche 3. Rang scheint dann doch illusorisch zu sein, als derzeitiger Tabellen-Neunter (8 von 18 bislang zu vergebenden Punkten) pendelten sich die „Ice Tigers“ erst mal wieder dort ein, wo sie in der vergangenen Spielzeit ebenfalls zuhause waren = im Kampf um die „Pre-PlayOffs“.

Bremerhavens #65 Christian WEJSE (re.) trifft zum 0-5. Nürnbergs Torwart #72 Leon HUNGERECKER (hinten) war chancenlos.
Der Reise nach Berlin folgen 3 Heimspiele
Damit es dann doch nicht womöglich noch ein Kampf gegen den Abstieg wird, sollten es Nürnbergs Kufen-Cracks ihren Gegnern allerdings etwas schwerer machen als zuletzt den Bremerhavenern. Da fabrizierten einige „Eis-Tiger“ dann doch mehrmals ziemlich leichte individuelle Fehler, produzierten höchst fatale Situationen und legten im Mitteldrittel alle drei Gegentreffer mehr oder weniger selbst auf.

Bremerhavens #37 Markus VIKINGSTAD (re.) und Nürnbergs #72 Leon HUNGERECKER (li.).
Das gilt es in den nächsten Partien zu vermeiden.
Wiewohl bereits die Folge-Aufgabe bei den „Eisbären“ Berlin (Tabellen-Dritter mit 13 Zählern aus 6 Spielen) am 6. OKTOBER 2024 alles andere als ein Spaziergang werden dürfte; zumal keine 43 Stunden nach dem Ende des desolaten jüngsten Heim-Auftritts.

Nürnbergs #29 Eugen ALANOV (re.) scheitert an Bremerhavens Torwart #56 Maximilian FRANZREB (li.).
Und auch wenn der Terminplan danach drei Ansetzungen vor eigenem Publikum vorsieht, ist die aktuelle Belastung mit Spielen im Zwei-Tages-Rhythmus für die Aktiven ähnlich heftig wie jene im pekuniären Bereich für die Fans:

Nürnbergs #06 Julius KARRER (re.) spielt den Puck aus dem eigenen Drittel vor Bremerhavens #57 Alex FRIESEN (li.).
Wenn am 10. OKTOBER 2024 (DONNERSTAG, 1. Bully um 16:30 UHR) die „Roosters“ des Iserlohner EC, am 13. OKTOBER 2024 (SONNTAG, ab 16:30 UHR) die „Tigers“ des EHC Straubing und am 18. OKTOBER 2024 (FREITAG, Spielbeginn um 19:30 UHR) die „Panther“ des ERC Ingolstadt in der „ARENA NÜRNBERG“ gastieren, werden auch die Geldbeutel der Anhänger*innen ziemlich strapaziert.
Text: Klaus Meßenzehl („Meßi/MZ-Media“)
Titelfoto: Faustkampfeinlage zwischen Bremerhavens #22 Vladimir EMINGER (li.) und Nürnbergs #10 Evan BARRATT.
Fotos: TGS/ISPFD
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