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Zuchterfolg bei den Harpyien im Tiergarten Nürnberg

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Sie gelten als die stärksten Greifvögel der Welt und in verschiedenen Kulturen als mythische Wesen.

Nichts von alldem schützt sie davor, dass ihr Bestand in der Natur sinkt – weswegen die Weltnaturschutzunion IUCN sie als gefährdete Art einstuft. Der Tiergarten der Stadt Nürnberg setzt sich daher für ein koordiniertes Zuchtprogramm ein und freut sich über ein gesundes HarpyienJungtier.

Das Harpyien-Küken wenige Tage nach dem Schlupf Mitte Oktober mit seiner Mutter Evita

Das Küken ist Mitte Oktober 2023 geschlüpft

„In den ersten Tagen haben wir mit der Pinzette zugefüttert, weil die Mutter noch etwas unbeholfen war und die Fleischstückchen nicht ausreichend zerkleinert hatte“, erzählt Tierpflegerin Jessica Liebel. In der Natur ernähren sich Harpyien von größeren Säugetieren wie zum Beispiel verschiedenen Affenarten, Faultieren, Opossums, Baumstachler oder Ameisenbären. Im Tiergarten gibt es für sie Kaninchen, Meerschweinchen und andere Nagetiere sowie das Fleisch von Huftieren. Nach wenigen Tagen kümmerte sich Mutter Evita selbst um das Jungtier, das mittlerweile kräftig zugelegt hat und drei Kilogramm wiegt.

Es ist der erste HarpyienNachwuchs in Nürnberg seit 20 Jahren und der erste des Altvogelpaares Evita und Jorge, die seit 2020 zusammen sind. Das nun geschlüpfte Küken haben ausschließlich die Altvögel ausgebrütet.

Doch auch hier haben die Tiergartenmitarbeitenden nachgeholfen: Mit Wachs haben sie ein kleines Loch in der Eierschale geschlossen und so verhindert, dass Keime eindringen und Feuchtigkeit entweicht.

Das Küken Ende November, jetzt wiegt es schon 3 Kilogramm

Der Tiergarten Nürnberg hält seit 1980 Harpyien. Das damalige Paar kam durch eine Beschlagnahmung aus einer Privathaltung in die Obhut des Zoos.

Heute leben im Tiergarten und auf seiner Außenstelle Gut Mittelbüg insgesamt sechs Harpyien. In vier europäischen Zoos gibt es derzeit nur zehn Harpyien. Von den Nürnberger Tieren ist nur eines für Besucherinnen und Besucher sichtbar: Domingo, der im Bereich der Greifvögel oberhalb der Bartgeiervoliere zu finden ist. Auch der Jungvogel wird nicht für Besucherinnen und Besucher zu sehen sein.

Text: Stadt Nürnberg / tom
Fotos: Susann Müller / Tiergarten Nürnberg

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