Fußball
2. Liga: 1. FC Nürnberg – SpVgg. Greuther Fürth 2:3
Und wieder ging ein Derby an den Fürther Nachbarn . . .
„Doppelpack“ des „Kleeblatt“-Norwegers Håvard Nielsen
Vorneweg: Das 267. Derby zwischen dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth war eins der besten der vergangenen Jahre, wenn nicht gar das beste seit langem!
Wie viele dieser Fußball-Duelle in Nürnberg und Fürth durfte ich schon erleben in mehr als vier Jahrzehnten als Sport-Redakteur/-Reporter – zunächst fast 40 Jahre beim „kicker-sportmagazin“, seit 2017 als Berichterstatter für den „Pressedienst Nürnberg“ und das Online-Magazin des „Internationalen Sport Presse Foto Dienstes“ (ISPFD). Bislang nahezu alle live vor Ort, das jüngste aus gesundheitlichen Gründen jedoch zuhause vorm Bildschirm und damit mehr oder weniger so wie die Masse der Anhänger beider Vereine . . .
Doch so verkehrt (insbesondere aus Sicht des 1. FCN) wie 2020, im Jahr der „Corona-Pandemie,“ war die Lage nie zuvor: Erst das allererste „Geister-Derby“ im „Max-Morlock-Stadion“, in dem die Gäste aus der „Westvorstadt“ den „Ruhmreichen“ am Ende der Saison 2019/20 mit einem 1:0-Sieg (Torschütze ausgerechnet der gebürtige Nürnberger David Raum …) erneut Richtung Abstiegszone beförderten – und nun, zu Beginn der Spielzeit 2020/21, reiste das „Kleeblatt“ nicht nur als stolzer Tabellenzweiter zum „ältesten aller deutschen Fußball-Derbys“ an, sondern erklomm mit dem alles andere als unverdienten 3:2 (2:1)-Erfolg beim Erzrivalen dank der Niederlage des Hamburger SV beim 1. FC Heidenheim (2:4) sogar den Platz an der Sonne in der 2. Bundesliga!
Bundesliga-Rückkehr derzeit eher für Fürth möglich
Eine Rückkehr ins deutsche Fußball-Oberhaus scheint im Moment also eher für den „kleinen“ Nachbarn des „großen FCN“ möglich als für die Kicker des „Ruhmreichen“, der nach dem so eben noch verhinderten Abstieg in die 3. Liga mit neuem Trainer noch auf der Suche nach Konstanz ist. Allerdings, und das sollte den Verantwortlichen am Valznerweiher Mut machen: Es gibt einige gute Ansätze und Entwicklungen, die Hoffnung machen auf ein Wiedererstarken des aus Sicht seiner Anhänger einen und einzigen „Clubs“.
Ganz im Gegensatz zum Sommer und vor allem zu manchem Derby in Vorjahren präsentierte sich der 1. FC Nürnberg nach dem ersten Auswärtssieg der Saison beim VfL Osnabrück (4:1) diesmal nämlich durchaus in einer Verfassung, die mehr verspricht.
Immerhin gab mit der SpVgg Greuther Fürth die „Mannschaft der Stunde“ in der 2. Bundesliga ihre Visitenkarte in der Noris ab . . .
Wiewohl gewisse Defizite im Vergleich zum Nachbar auch im Moment kaum von der Hand zu weisen sind, darf doch festgehalten werden: Die Fürther bewiesen beim fünften Sieg in Folge ihre positive Entwicklung und eine Klasse, die beachtlich anmutet. Trainer Leitl jedenfalls konnte nahezu rundum zufrieden sein, während es für seinen FCN-Kollegen Robert Klauß nun darauf ankommt, sich möglichst sofort wieder zu fangen und anzuknüpfen ans Punktesammeln wie vor dem 267. Derby, damit es schnell wieder Richtung Mittelfeld der Liga geht.
Fürth zu Beginn beider Halbzeiten sofort hellwach
Entscheidend für den Ausgang des jüngsten Zweitliga-Derby’s war letztlich die Präsenz der Fürther zu Beginn beider Halbzeiten. Nach noch nicht mal drei Umdrehungen des Minutenzeigers sicherte Branimir Hrgota einen langen Ball von Innenverteidiger Mergim Mavraj, steckte ihn durch in den Nürnberger Strafraum auf Håvard Nielsen und der Norweger brachte die Gäste mit einem Chip über FCN-Schlußmann Mathenia früh in Führung (3. Spielminute).
Der FCN indes blieb unbeirrt und schlug bald zurück: Ein Zuspiel von Mühl leitete Hack per gefühlvollem Heber weiter auf Schäffler und der Nürnberger Sturmführer wurde seinem Ruf als Torjäger mit seinem Kopfball zum 1:1-Ausgleich (8.) gerecht.
Danach hatte der Club seine beste Phase, doch die Spielvereinigung ging noch vor dem Seitenwechsel erneut in Führung. David Raum, beim 1:0 im Sommer Schütze des „goldenen Tores“, war über die linke Fürther Angriffsseite nicht zu bremsen, bediente Nielsen und der norwegische Nationalspieler schlenzte den Ball von der Strafraumgrenze unhaltbar ins rechte obere Eck (37.).
Sarpei’s Ausrutscher machte es nochmal spannend . . .
Und gleich nach Wiederbeginn schon fast der vorzeitige K.o. für die Gastgeber: Fürth kam erneut hellwach aus der Kabine, schloß einen sehenswerten Angriff durch Hrgota, der frei vor Club-Torhüter Mathenia zum Schuß kam, mit dem 1:3 (47.) ab und stellte so die Weichen auf Sieg.
Julian Green mit zwei Aluminium-Treffern (48. an die Unterkante der Latte + 51.) verpasste bei seinen Riesenchancen die frühe Entscheidung zugunsten der Fürther und der FCN rappelte sich nochmal auf. Schäffler aber segelte an einer Vorlage von Hack (56.) vorbei und Dovedans Heber auf Lohkemper, der SpVgg-Keeper Burchert überlupfte, kratzte Jaeckel einen Meter vor der Linie aus der Gefahrenzone (72.).
Und dann machte es Fürths Sarpei doch nochmal spannend: Als letzter Mann rutschte der defensive Mittelfeldmann in zentraler Position im Strafraum aus und Nicola Dovedan vollstreckte zum 2:3-Anschlusstreffer (78.). Weil der Greuther Schlußmann Burchert gegen Schleusener auf der Hut war (83.) und der Abschluß des Nürnbergers nach einem Freistoß ebenso noch aus der Gefahrenzone befördert werden konnte wie dessen Kopfball das Fürther Gehäuse verfehlte, blieb es am Ende beim 79. SpVgg-Sieg im 267. Derby (bei 140 FCN-Erfolgen und 48 Unentschieden).
So geht’s weiter für die SpVgg Greuther Fürth . . .
10. SPIELTAG – 5. DEZEMBER 2020 (SAMSTAG, 13 UHR): SpVgg GREUTHER FÜRTH – 1. FC Heidenheim 1846 (Vorsaison 0:0 + 0:1) . . . im „Sportpark Ronhof | Thomas Sommer“
11. SPIELTAG – 11. DEZEMBER 2020 (FREITAG, 18:30 UHR): SV 1916 Sandhausen – SpVgg GREUTHER FÜRTH (Vorsaison 3:2 + 2:1)
. . . so für den 1. FC Nürnberg
10. SPIELTAG – 6. DEZEMBER 2020 (SONNTAG, 13:30 UHR): SC Paderborn 07 – 1. FC NÜRNBERG (Vorsaison = keine Punktspiele)
11. SPIELTAG – 13. DEZEMBER 2020 (SONNTAG, 13:30 UHR): 1. FC NÜRNBERG – FC Würzburger Kickers (Vorsaison = keine Punktspiele) . . . im „Max-Morlock-Stadion“
Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto: Torwart Christian Mathenia ist voll konzentriert auf die Aktion zwischen Julian Green (FÜ) und Enrico Valentini (FCN). Fotos: ISPFD/Werner F. Schönberger
weitere Fotos in unserer Bilddatenbank
-
Sonstiges2 Wochen ago
Die Schlager Nacht des Jahres 2024 in Nürnberg: Ein unvergessliches Spektakel
-
Fußball2 Wochen ago
2. Liga: SpVgg. Greuther Fürth – 1. FC Nürnberg 0:4
-
Basket-& Handball1 Woche ago
Basketball – BBL ProA: Nürnberg Falcons BC – Eisbären Bremerhaven 73:84
-
Eishockey1 Woche ago
DEL: Nürnberg Ice Tigers – Schwenninger Wild Wings 4:1
-
Fußball1 Woche ago
2. Liga: 1. FC Nürnberg – SSV Jahn Regensburg 8:3
-
Basket-& Handball1 Woche ago
Handball: HC Erlangen – THW Kiel 28:37