Eishockey
DEL: Nürnberg Ice Tigers – Eisbären Berlin 2:5

Niederlage trotz starker Chancen
Nach elf erfolgreichen Duellen in Serie endete das Aufeinandertreffen der Nürnberg Ice Tigers mit den Eisbären Berlin erstmals wieder ohne Punkte für die Franken. Vor heimischem Publikum mussten sich die Ice Tigers mit 2:5 geschlagen geben, obwohl die Partie lange auf Messers Schneide stand.

Berlins #9 Ty RONNING trifft per Penalty gegen Nürnbergs #31 Niklas TREUTLE zum 0-1 für die Gäste.
Pfostentreffer und vergebene Großchancen prägten das Spiel der Ice Tigers, während die Berliner ihre Effizienz eindrucksvoll unter Beweis stellten. Besonders im letzten Drittel machte sich das fehlende Glück bemerkbar.
Zum dritten Mal in Folge über 7.000 Zuschauer und zum zweiten Mal ausverkauft:
7.672 Zuschauer wollten sich das Heimspiel der Nürnberg Ice Tigers gegen die Eisbären Berlin beim Family Day nicht entgehen lassen. Jake Ustorf verpasste die Partie krankheitsbedient, Justus Böttner wurde nach dem Spiel in Augsburg für drei Spiele gesperrt.

Die Arena Nürnberger Versicherung war gegen Berlin erneut ausverkauft
Die Ice Tigers starteten furios in die Partie und hatten schon nach zehn Sekunden die Führung auf dem Schläger. Jeremy McKenna brachte den Puck über die blaue Linie und bediente Will Graber, der alleine vor Jake Hildebrand auftauchte und knapp am langen Pfosten vorbei schoss (1.). In Überzahl lenkte Ryan Stoa einen Schuss von Owen Headrick knapp übers Gehäuse, die Führung wäre früh in der Partie verdient gewesen (2.).
Die Eisbären benötigten ihrerseits nur eine Chance, um in Führung zu gehen. Ty Ronning wurde beim Alleingang von Marcus Weber gehakt, trat selbst zum fälligen Penalty an und überwand Niklas Treutle mit einem trockenen Handgelenkschuss ins lange Eck zum 0:1 für Berlin (5.). Nürnberg zeigte sich nicht geschockt und antwortete in der 8. Minute. Nach einem Fehler der Eisbären an der blauen Linie übernahm Charlie Gerard, zog über die linke Seite vors Tor und spielte punktgenau quer, wo Cole Maier den Schläger reinhielt und den Puck zum 1:1 über die Linie drückte.

Nürnbergs #44 Josef EHAM (rechts) streckt sich vergeblich gegen Berlins #6 Kai WISSMANN
Nach einer Strafe gegen Zach Boychuk spielten die Ice Tigers erneut in Überzahl, Jake Hildebrand entschärfte einen guten Schuss von Owen Headrick (14.), Charlie Gerard traf am langen Pfosten nur das Außennetz (15.). Die Eisbären machten es besser und nutzten eine ihrer wenigen Möglichkeiten zur erneuten Führung. Nach einem Bullygewinn im Nürnberger Drittel zog Liam Kirk vom linken Bullykreis ab und traf verdeckt zum 1:2 ins lange Eck (17.). Ty Ronning kam gut zwei Minuten vor Drittelende zur nächsten dicken Chance, Niklas Treutle brachte aber gerade noch die Fanghand an den Puck (18.).
Wie schon im ersten Drittel hatten die Ice Tigers auch zu Beginn des Mittelabschnitts im ersten Wechsel eine Riesenchance auf ihrer Seite. Evan Barratt kam im Berliner Drittel an die Scheibe und legte vor dem Tor ab auf Jeremy McKenna, der aus dem Slot freistehend an Jake Hildebrand scheiterte (21.).

Nürnbergs Trainer Mitch O‘KEEFE (hinten) beim Powerbreak im 2. Drittel.
In der Folge leisteten sich die Eisbären einige Fouls binnen weniger Minuten, die Ice Tigers spielten lange in Überzahl, Cole Maier lupfte den Puck in doppelter Überzahl übers Berliner Tor und vergab damit die größte Chance (25.). Berlin verteidigte leidenschaftlich und blockte Schüsse wie den von Jeremy McKenna (28.).
Die nächste Strafe gegen Jonas Müller in der 38. Minute konnten die Ice Tigers dann aber endlich ausnutzen. Evan Barratt spielte von seitlich des Tores zum langen Pfosten und Cole Maier traf mit der Rückhand zum 2:2-Ausgleich (38.). Constantin Braun hatte in der letzten Minute des zweiten Drittels sogar die Führung auf dem Schläger, lenkte eine Hereingabe von Roman Kechter aber nur an den Pfosten (40.).

Nürnbergs #77 Will GRABER (li.) und #14 Cole MAIER (re.) im Kampf um den Puck mit Berlins #56 Markus NIEMELAINEN
Kechter selbst hatte in der 42. Minute die Riesenchance zur Führung, als er beim Alleingang gefoult wurde, zum Penalty anlief und das Tor nur knapp verfehlte. Nürnberg haderte mit dem Pech und der Chancenverwertung, die Eisbären machten es besser und gingen eine Minute später mit 3:2 in Führung. Nach einem Fehlpass der Ice Tigers im Spielaufbau bekam Zach Boychuk einen Pass in den Lauf und verwandelte alleine vor Treutle eiskalt aus dem Handgelenk auf die Stockhandseite (43.).

Nürnbergs #14 Cole MAIER (li.), Berlins #56 Markus NIEMELAINEN (mi.) und Nürnbergs #13 Ryan STOA (re.).
Jeremy McKenna scheiterte in Überzahl mit einem satten Direktschuss an Jake Hildebrand (45.). Die Ice Tigers gaben weiter alles und hatten in der 52. Minute erneut das Pech auf dem Schläger. Josef Eham war es, der aus dem Slot mit der Rückhand schoss und den Puck am geschlagenen Hildebrand vorbei an den Pfosten nagelte. Gut fünf Minuten vor Schluss tauchte Charlie Gerard alleine vor dem Berliner Tor auf, konnte Hildebrand mit der Rückhand aber nicht überwinden (56.).

Berlins #56 Markus NIEMELAINEN (rechts vorne) rettet vor der Torlinie mit dem Schlittschuh für seinen bereits geschlagenen Torhüter #30 Jake HILDEBRAND (unten). Nürnbergs #13 Ryan STOA.
Die Eisbären konterten mit der Effizienz eines Spitzenteams und erhöhten durch Leo Pföderl in Überzahl – 2:4 aus Nürnberger Sicht (56.). Eine knappe Minute später nutzte Ty Ronning die nächste Berliner Möglichkeit eiskalt aus und sorgte für den 2:5-Endstand. Es war am Ende ein deutlich zu hoher Sieg für die Eisbären. Mit mehr Glück und besserer Chancenverwertung hätten die Ice Tigers etwas mitnehmen können.

Nürnbergs #95 Charlie GERARD scheitert an Berlins Torwart #30 Jake HILDEBRAND
Text: nürnberg life / nit (ISPFD)
Titelfoto: Nürnbergs Maskottchen PUCKI zwischen den Plüschtieren des Teddybear-Toss.
Fotos: TGS/ISPFD
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