Fußball
2. Liga: SpVgg. Greuther Fürth – SV 07 Elversberg 0:0
Keeper Noll rettet dem „Kleeblatt“ einen Punkt!
Es gab (schon immer) + es gibt (anscheinend immer wieder) Menschen, die Reibung brauchen, um Höchstleistungen zu bringen:
Zu dieser speziellen Spezies gehört womöglich auch Nahuel Nicolas Noll, der 21 Jahre junge und 1,90 Meter lange Torhüter der Spielvereinigung Greuther Fürth, aus dem sein Trainer Alexander Zorniger kürzlich mit ungewöhnlich deutlicher Kritik nach dessen Fehler zum 1:1-Ausgleich des damaligen Tabellenführers SC Paderborn anscheinend noch mehr Stabilität herausgekitzelt hat – jedenfalls hielt der „Kleeblatt-Keeper“, der mit der Kritik seines Chefs offensichtlich weniger Probleme hatte als manche Medien, seinen Kasten (dank Zornigers Vertrauen, der sich für seinen Zorn sogar öffentlich entschuldigte) in den beiden folgenden Partien komplett sauber!
Der gebürtige Münchner – vom Philipp-Lahm-Klub FT Gern über die U17 von Drittligist TSV 1860 zur U19 von Bundesliga-Klub TSG 1899 Hoffenheim gewechselt + seit Juli 2024 an Zweitligist Fürth ausgeliehen – agierte bereits beim 4:0-Auswärtssieg im mit 13 105 Besucher*innen (bei großer Fan-Unterstützung fürs „Kleeblatt“) fast ausverkauften Jahn-Stadion bei Aufsteiger und Zweitliga-Rückkehrer SSV Jahn überzeugend. Nachdem Marco Meyerhöfer (4. Spielminute), Noel Futkeu (49.), Branimir Hrgota (77.) und Julian Green (88.) die Leistung ihres Schlußmanns an der Donau mit vier Toren zu drei Punkten garniert hatten, war der sechsmalige U20-Nationalspieler beim 0:0 gegen die Sportvereinigung 07 Elversberg mit seinen Paraden sogar der entscheidende Rückhalt für seine Mannschaft.
Bereits in den noch beiderseits ansehnlichen ersten 47 Spielminuten, wenngleich da schon mit Vorteilen der Gäste, bewahrte Noll seine Vorderleute mehrmals vor einem Rückstand und damit einer drohenden Niederlage, rettete (mit der einen und der anderen Unterstützung seiner Vorderleute) letztlich sogar den einen Punkt. Erst entschärfte Fürths Schlußmann den Schuß des 20-jährigen Deutsch-Türken Muhammed Mehmet Damar (14.) und die von Asta gefährlich abgefälschte Flanke des Ex-Schalkers Maurice Neubauer (32.), bevor auch er Glück hatte, weil der in Berlin geborene 22-jährige deutsch-kosovarische „Ball-Zauberer“ Fisnik Asllani (wie SpVgg-Schlußmann Nahuel Noll ausgeliehen von der TSG 1899 Hoffenheim) nach Traum-Paß von Innenverteidiger Pinckert in den freien Raum zwar die halbe Fürther Abwehr schwindlig trickste, dann aber das SpVgg-Gehäuse verfehlte (39.).
Chancen-Mangel für Fürth + -„Wucher“ bei der SVE
Vor der Pause verzeichnete Fürth gerade mal drei Abschlüsse durch Roberto Massimo (36. + 43.) und Branimir Hrgota (45.), die das Gäste-Gehäuse zudem alle, wenn auch teils nur knapp, verfehlten. Nach Seitenwechsel sorgte dann erneut erst mal die Truppe von Horst Steffen für Betrieb und war ganz nah dran an der Führung in der Fremde. Keine drei Zeigerumdrehungen nach Wiederbeginn entwickelte sich nämlich eine, indes höchst diffizile Gemengelage: Nachdem Simon Asta im eigenen Fünf-Meter-Raum gerettet hatte beim zweitem Abschluß von Luca Schnellbacher (den ersten hatte Maximilian Dietz geblockt), meldete sich der „Video Assistant Referee“.
Und nach mehr als zwei Minuten Wartens auf dessen Entscheid entschied sich Schiedsrichter Eric Weisbach aus Halle/Saale, die Video-Bilder selbst in Augenschein zu nehmen – sowie weitere fast zwei Minuten danach auf Elfmeter. Das war (berechtigterweise) geschuldet einem gestreckten Fuß mit offener Sohle von SpVgg-Innenverteidiger Gideon Jung gegen Lukas Finn Pinckert, der danach auch außerhalb des Spielfeldes behandelt wurde. Rund fünf Minuten nach der Unterbrechung kam es dann endlich und schließlich zur Fortsetzung der Partie = mit einem Elfmeter für Elversberg statt Freistoß für Fürth, weil eine zumindest knappe vorherige Abseitsposition von Pinckert, der den Ball zurückerobert hatte für die Gäste, anscheinend überhaupt nicht auf dem Schirm von Schiedsrichter-Gespann und „VAR“ war!?
Nun denn, es folgte eine mehr oder weniger ausgleichende (Un)Gerechtigkeit, indem Elversbergs Fisnik Asllani den verfügten Strafstoß alles andere als gut (ja sogar ein wenig überheblich) ausführte. Jedenfalls eröffnete er damit Fürths Torhüter Noll die Chance, dank großer Aufmerksamkeit und toller Reaktion zum „Helden des Tages“ (zumindest der „Gleebladd“-Fans) zu werden – er hielt den Ball nämlich sogar sicher!
Reaktion auf Nolls gehaltenen Elfmeter blieb aus
Wer nun gerechnet hatte mit einer Reaktion der Fürther Profis, der wurde enttäuscht. Wie in Halbzeit 1 gab’s erst nach erneut ziemlich langer Anlaufzeit eine eigene Chance. Doch Roberto Massimo scheiterte mit seinem 20-Meter-Schuß am in Heidelberg geborenen, 24-jährigen Deutsch-Österreicher Nicolas Kristof, der dreimal fürs Austrias U16 Nationalteam das Tor hütete und mit der SVE von der Regionalliga dank zweier Aufstiege in die 2. Bundesliga durchmarschierte; danach hämmerte SpVgg-Spielführer Hrgota den Ball übers Gäste-Gehäuse (71.).
Die gefährlicheren Aktionen verzeichnete weiterhin Elversberg
Fürths Keeper konnte Schnellbachers Fernschuß zur Ecke lenken (80.) und stand auch in der Schlußphase der mit sieben Minuten eher zu knapp als zu großzügig bemessenen Nachspielzeit im Mittelpunkt: Gleich zweimal hintereinander parierte Nahuel Nicolas Noll gegen Carlo Sickinger und sicherte das Spielgerät schließlich im Nachfassen nach Eckball Nummer 6 der „Elv“ aus Elversberg, die vor der Pause lediglich einen Eckstoß verzeichnete (im Gegensatz zum „Kleeblatt“, das in Halbzeit 1 fünf Mal antreten durfte zum Eckball + nach Seitenwechsel nur noch dreimal) – was auch die Spielanteile widerspiegelte.
Danach war Schluß und insgesamt betrachtet das Heim-Team, dessen Cheftrainer Alexander Zorniger nahezu durchgehend seinen Unmut über das von seinen Männern gebotene (fehlende) Niveau offenbarte, mit dem torlosen Remis deutlich besser bedient als die Gäste. Deren Coach Horst Steffen verarbeitete es derweil mit weitaus mehr Fassung, dass seine Schützlinge eher zwei Punkte vergeben hatten im „Ronhof“, wo ihnen ziemlich genau vor einem halben Jahr in der Rückrunde der Vorsaison noch ein 4:1-Erfolg gelungen war.
Text: Klaus Meßenzehl (Meßenzehl-Media)
Titelfoto: Torwart 44-Nahuel Noll (FÜ) wehrt den Ball ab
Fotos: ISPFD
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