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DBB-Auswahl der Männer kommt nach Nürnberg

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Start zur EM-Qualifikation am 25. November in der „KIA Metropol Arena“

Was eine moderne neue Halle so alles möglich macht: Erstmals nach sage und schreibe 15 Jahren dürfen sich jene, die sich begeistern für Basketball in und rund um Nürnberg, mal wieder auf ein Basketball-Länderspiel der Männer in der Noris freuen – die „KIA Metropol Arena“ macht’s möglich!

 

Ob die neue Nürnberger Kultur- und Sport-Spielstätte indes in ihrer vollen Kapazität von rund 4000 Besuchern ausgeschöpft werden kann, wird erst die „Corona“-Entwicklung der kommenden Tage und Wochen zeigen können. Das Einzugsgebiet der Metropolregion Nürnberg/Fürth/Erlangen und darüber hinaus die angrenzenden baden-württembergisch/bayerischen Basketball-Hochburgen Bamberg, Bayreuth, Crailsheim und Würzburg machen derweil schon Hoffnung auf einen guten Besuch zum Start der Männer-Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) in die Qualifikation für die wegen der Verlegung der Olympischen Sommerspielen in Tokio von 2020 auf 2021 von September 2021 auf nunmehr September 2022 verschobene Europameisterschaft 2021 respektive nun 2022 des Weltverbandes FIBA.

Begonnen hatte die Vor-Qualifikation dazu bereits im November 2017 und sollte im Februar 2021 enden. Da sich letztlich wegen der COVID19-Pandemie alles um ein Jahr verschoben hat, startet das Geschehen nun erst jetzt in die entscheidende Phase – wobei erstmals alle 24 Teilnehmer die Qualifikation absolvieren (müssen); ein automatisches Startrecht etwa für Olympia- oder WM-Teilnehmer wie bei vorherigen Europameisterschaften gibt es nicht. Eine Ausnahme davon gilt für die vier Ausrichter der Europameisterschaft 2021/2022, zu denen neben Georgien, Italien und Tschechien auch Deutschland (Gruppen-Phase in Köln, Final-Runde in Berlin) gehört.

DBB-Bundestrainer Gordon Herbert

Gordon Herbert folgt als DBB-Chefcoach auf Hendrik Rödl

Insoweit also kann die Mannschaft von Gordon Herbert, dem neuen deutschen Basketball-Bundestrainer und damit Henrik-Rödl-Nachfolger, ziemlich entspannt starten in die anstehende Qualifikation. Dass auch alle vier Ausrichter – wiewohl außer Konkurrenz – teilnehmen werden, hat für jeden dieser Länder-Auswahlen den Vorteil, sich in der Vorbereitung auf dieses Turnier nicht selbst um Gegner kümmern zu müssen und im Vergleich zu anderen Endrunden-Aspiranten eine Standortbestimmung zu erfahren.

Die muss der neue Bundestrainer der deutschen Basketball-Männer ohnehin finden. Bei der vorbereitenden Medien/Presse-Konferenz vor dem Qualifikations-Start in der „KIA Metropol Arena“ äußerte sich der 62-jährige Kanadier ebenso Respekt- wie Hoffnungs-voll über seine künftigen, talentierten Schützlinge aus der hiesigen Basketball-Bundesliga, die wegen Termin-Problemen (= Überschneidungen, mangels erfolgreicher Absprachen …) wohl kaum auf Unterstützung aus der US-amerikanischen Profi-Liga NBA hoffen dürfen.

Dies wiederum bietet deutschen Basketball-Talenten die Chance, sich auf internationalem Parkett zu zeigen und zu beweisen. Dabei helfen will künftig Gordon Walter Herbert, so der volle Name des in Penticton (östlich von Vancouver im zentralen Süden von British Columbia, zwischen dem Okanagan Lake und dem Skaha Lake) in Canada geborenen Basketball-Trainers und ehemaligen -Spielers, der in beiden Bereichen viele Jahre auch in Finnland aktiv war. Insofern wenig verwunderlich, dass Herbert auch die Staatsbürgerschaft des skandinavischen Landes besitzt und dort, nämlich in Uusikaupunki (Kleinstadt mit gut 15 000 Einwohnern im Westen Finnlands, rund 70 Kilometer nordwestlich von Turku am Bottnischen Meerbusen), zudem seinen Lebensmittelpunkt hat, wenn er nicht gerade für den DBB an dessen Haupt-Standort im nordrhein-westfälischen Hagen oder anderswo in Deutschland (respektive Welt-weit) unterwegs ist. Dass der Name von Herberts kanadischem Geburtsort Penticton, abgeleitet aus der indianischen Sprache „Küsten-Salish“, so viel bedeutet wie „Platz zum immer Bleiben“, trifft auf den finnisch-kanadischen Weltenbummler indes eher weniger zu – eher schon ist es für ihn ein „Platz zum immer wieder Kommen“.

DBB-Vizepräsident Armin Andres

Ein Hallen-Neubau in Rekordzeit dank Verzicht der SGV 1883

Bald wieder kommen wird der neue deutsche DBB-Trainer der Männer auch nach Nürnberg – wie mit ihm hoffentlich viele Freundinnen und Freunde des Basketballs, wenn am 25. November die EM-Qualifikation beginnt. Mit Estland als Gegner, der zwar seine Qualitäten hat, die deutsche Auswahl dennoch unabhängig vom Heimrecht in die Favoriten-Rolle bringt. Acht, zum Teil deutlichen Erfolgen der DBB-Auswahl steht nur ein Sieg der Esten in bisher neun Partien gegeneinander gegenüber; das 89:79 für die Esten datiert von einem freundschaftlichen Vergleich aus dem Jahre 2003. Davor gab es nach dem deutschen Sieg bei der EM 2001 (92:71) zwei Testspiele (75:66 + 90:69) und danach weitere drei (89:48 + zweimal 71:66!) mit DBB-Erfolgen, ehe die Auswahlspieler beider Länder bei der WM-Qualifikation 2018 (86:43 in Tallinn + 87:70 in Ludwigsburg/Baden-Württemberg für Deutschland) wieder aufeinandertrafen.

Nun also führt der mit 1,98 Meter Länge für Basketball prädestinierte Gordon Herbert die Geschicke bei den DBB-Männern und seine künftigen Schützlinge in Nürnberg in die EM-Qualifikation. Auf dass diese Begegnungen, die die (dank Ausrichter-Status bei der Endrunde ja überflüssige) deutsche Qualifikation erübrigen, dem Kanadier die nötigen Hinweise für eine künftig schlagkräftige und erfolgreiche deutsche Basketball-Auswahl bescheren mögen und den Aktiven jene Spielmöglichkeiten, die sie in ihrer Entwicklung weiterbringen.

Und das auf einem Gelände, das einst den Sportplatz der damaligen dortigen Bundeswehr-Kaserne beherbergte und in der Folge bis vor zwei Jahren noch von Fußballern und Leichtathleten eines Nürnberger Sportvereins genutzt wurde. Am Tilly-Park hatte nämlich bis dahin die SportGemeinschaft Viktoria (SGV) Nürnberg-Fürth 1883 eine ihrer zwischenzeitlich insgesamt drei Dependancen im Westen der Stadt. Dank des Entgegenkommens (= vorzeitiger Verzicht auf vertragliche Rechte als Pächter) des Fusions-Klubs aus Eisenbahner-Sportverein (ESV) Nürnberg-West Fürth – gegründet 1946 in der Nachfolge der Turn- und Sportvereinigung (TuS) Nürnberg-West (von 1891) – und Fußball-Sport-Verein (FSV) Gostenhof 1883 sowie vor drei Jahren auch noch des Sport-Clubs (SC) Viktoria 1925 Nürnberg zugunsten des Neubaus einer Kultur- und Sporthalle auf dem Gelände an der Bahnstrecke Nürnberg-Ansbach (in Sichtweite zum Fernmeldeturm an der Südwest-Tangente) konnte die Stadt Nürnberg (gerade noch rechtzeitig vor der „Corona“-Pandemie …) tätig werden und in Rekordzeit die „KIA Metropol Arena“ bauen lassen, die nun zu einem Basketball-Großereignis einlädt!

Text: Klaus Meßenzehl / Pressedienst Nürnberg
Titelfoto: V.li.: Michael Kaiser (Stadt Nürnberg), DBB-Bundestrainer Gordon Herbert und DBB-Vizepräsident Armin Andres
Fotos & Video: Werner F. Schönberger / ISPFD
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