Eishockey
DEL: Nürnberg Ice Tigers – Red Bull München 3:4
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3 Jahren agoon
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ISPFD-WSTeil-gelungene Wiedergutmachung blieb ohne Punkt . . .
Nach der 0:8 Klatsche der Ice Tigers zwei Tage zuvor bei den Panthern des ERC Ingolstadt war gegen den EHC Red Bull München Wiedergutmachung angesagt in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ für die Gastgeber – und die gelang, zumindest teilweise!
Es dauerte immerhin bis zum Beginn der 15. Spielminute, ehe der Puck erstmals einschlug im Netz der Schützlinge von Frank Fischöder. Und das, obwohl sich die Gastgeber bereits nach 26 Sekunden die erste Strafzeit eingehandelt hatten. Als die Münchner zu Beginn und Ende der zweiten 20 Spielminuten dann jeweils erneut trafen und es mit einem 0:3- Rückstand in die zweite Drittelpause ging, mag manch eine/r befürchtet haben, nach dem 0:8 von Ingolstadt mit fünf Gegentreffern in Drittel 1 und nur drei in den folgenden 40 Minuten könnte es diesmal genau anders herum laufen . . .
Aber es lief völlig anders, viel positiver. Trotz Unterzahl zu Beginn des Schlussdrittels eroberten Kapitän Patrick Reimer und Co. die Scheibe beim Einwurf des Unparteiischen und als „Sünder“ Oliver Mebus sieben Sekunden danach von der Strafbank zurück aufs Eis durfte, starteten seine Mitspieler einen Angriff, der weitere acht Sekunden später den Anschlusstreffer zum 1:3 durch Eric Cornel (Spielzeit 40:15) bescherte. Und weil selbst das vermeintlich vorentscheidende 1:4 der Münchner weitere sechseinhalb Minuten darauf den Nürnberger Tatendrang nicht mehr stoppen konnte, weckte das 2:4 durch Brett Pollock gut zehn Minuten vor dem regulären Spielende neuerliche Hoffnungen auf womöglich zumindest eine Verlängerung.
Ein Sohn + drei Tore für drei Kanadier der Ice Tigers . . .
Dieser Wunsch erfüllte sich zwar dann doch nicht, weil der zweite Treffer des Kanadiers Pollock an diesem Tag zu spät fiel (59:44); in den verbleibenden 16 Sekunden hielt Red Bull den eigenen Kasten dicht. Die Art und Weise, wie sich Nürnbergs Eishockey-Cracks in einer äußerst schwieirgen Situation aus der Affäre zogen und dabei durchaus auch Moral bewiesen, nötigt dann aber doch Respekt ab.
Dabei spielten Kanadier ebenso eine tragende Rolle wie wenige Stunden vor dem Anpfiff gegen Red Bull: Da hatte Dane Fox seinen Trainer darüber informiert, dass er ins Krankenhaus müsse – keineswegs aus Krankheits- oder Verletzungsgründen, sondern wegen eines weitaus erfreulicheren Anlasses: Bei seiner Frau kündigte sich endgültig der erwartete Nachwuchs an. Und dass der neugeborene Franken-Kanadier namens Huyley ebenso wie seine Mama die Geburt gut überstand und wohlauf zur Welt kam, ließ das Fehlen seines Papas gegen München verschmerzen!
Zumal dessen Landsleute Eric Cornel (41. zum 1:3) und Brett Pollock (50. 2:4 + 60. zum 3:4) am Spätnachmittag des besagten Geburts(Sams)tags von Fox-Junior mit Torerfolgen glänzten. Und vielleicht kann das kanadische Tore-Intermezzo vom 3:4 gegen den EHC Red Bull ja eine Fortsetzung finden, wenn es nun erneut nach Ingolstadt und dann wieder zuhause gegen Red Bull München geht.
Timo Walther bestätigt Einschätzung von Sportdirektor Dietzsch
So schwer die derzeitige Situation für die Ice Tigers, die im Gegensatz zu manch anderem DEL-Verein (wie etwa Red Bull München) schwerer an den Folgen der „Corona“-Pandemie tragen, auch ist: Sie bietet neben dem Klub vor allem mehr als je zuvor talentierten jungen Spielern eine Möglichkeit, sich zu präsentieren und zu entwickeln; zumal unter einem Cheftrainer wie Frank Fischöder. Allen voran zu nennen wäre da bei den Nürnberger Kufenflitzern aktuell Timo Walther, den die Ice Tigers vor ziemlich genau zehn Monaten als ersten Neuzugang für die DEL-Saison 2020/21 gemeldet hatten – noch vor den beiden noch 24jährigen Kanadiern Eric Cornel (der Rechtsschütze kam von den Rochester Americans aus der American Hockey League/AHL) und Brett Pollock (2014 von NHL-Klub Dallas Stars gedraftet, zuletzt bei den Allen Americans in der ECHL + dazu 107 AHL-Partien für Stockton Heat sowie San Diego Gulls).
Der seit kurzem 23-jährige Walther beeindruckt seit Saisonbeginn mit seiner ebenso forschen wie unbekümmerten, indes keineswegs unkontrollierten Spielweise, ob in der 3. Angriffsreihe mit Dane Fox und Marcel Kurth (wie beim 5:6 nach Verlängerung gegen Augsburg) oder wie Elias Moritz neben wem auch immer (zuletzt gegen München als nomineller Stürmer der nicht kompletten 4. Reihe). Gekommen war der in Bangkok/Thailand geborene Sohn eines Diplomaten-Ehepaares, der vierjährig (!) in Kanada mit Eishockey begann und bei den Ice Tigers mit einem Ein-Jahres-Vertrag plus Option für eine weitere Saison ausgestattet wurde, von den Dresdner Eislöwen. Dort bestritt er von 2017 bis 2020 insgesamt 164 DEL2-Spiele und sammelte 63 Scorer-Punkte (27 Tore, 36 Assists) mit zuletzt steigender Tendenz. Davor hatte der Linksschütze eine Spielzeit beim US-Team der Minnesota Magicians in Nordamerika bestritten, im Nachwuchsbereich lief Timo Walther für den ECC Preussen Berlin auf sowie für die Jungadler Mannheim, mit denen er 2015 und 2016 die DNL-Meisterschaft feiern durfte.
Angesichts der Entwicklung dieser NIT-Verpflichtung darf sich Sportdirektor André DIetzsch bestätigt sehen in seiner Einschätzung von vor fast einem Jahr: „Timo Walther hat sich in den vergangenen Jahren in der DEL2 etabliert und auch eine verantwortungsvolle Rolle mit Einsätzen in Überzahl und Unterzahl übernommen. Er ist ein sehr disziplinierter und fleißiger Spieler, der alles dafür geben wird, um sich nun auch in der DEL durchzusetzen. Timo bringt viel Tempo aufs Eis, ist technisch gut ausgebildet und liest das Spiel gut. Er bringt alle Voraussetzungen mit, um sich in der DEL durchzusetzen.“
Und so geht’s weiter für die Ice Tigers:
2. FEBRUAR 2021 (DIENSTAG, 20:30 UHR): ERC Ingolstadt Panther – Nürnberg Ice Tigers (Vorsaison 1:5, n.P. 4:3, 3:1, 1:4 + Saison 2020/21 4:1 in Nürnberg soqiwe 8:0 in Ingolstadt)
6. FEBRUAR 2021 (SAMSTAG, 17:30 UHR): Nürnberg Ice Tigers – EHC Red Bull München (Vorsaison 1:4, n.V. 4:3, 1:5, 2:1 + Saison 2020/21 0:6 in München sowie aktuell 3:4 in Nürnberg). . . in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“
Statistik zum 12. (= 6. Heim-)Spiel der Nürnberg Ice Tigers in der PENNY DEL-Saison 2020/21
Nürnberg Ice Tigers – EHC Red Bull München 3:4 (0:1, 0:2, 3:1)
Ice Tigers: 31 Treutle (58:31 Spielminuten), 43 Sharipov (ohne Einsatz) – 5 Kulda, 6 Karrer, 10 Kurth, 14 Gilbert (A), 17 Reimer (C), 18 Walther, 20 Cornel, 21 Kislinger, 22 Mebus (A), 25 Schmölz, 27 Trinkberger, 39 Pollock, 46 M. Elias, 71 Bodnarchuk, 73 Kechter, 81 Bires, 90 Adam / Mannschaftsleiter: Manuel Kofler – Chef-Trainer: Frank Fischöder – Co-Trainer: Manuel Kofler.
EHC Red Bull: 35 Reich (60:00), 30 Fießinger (ohne Einsatz) – 2 MacWilliam, 5 Aulie (A), 6 Boyle, 11 Kosilla, 18 Schütz, 28 Mauer, 36 Y. Seidenberg (A), 41 Mayenschein, 42 Ehliz, 44 Redmond, 49 Voakes, 52 Hager (C), 71 Bourque, 77 Peterka, 84 Parkes, 87 Gogulla / Mannschaftsleiter: Philip Watz – Chef-Trainer: Don Jackson – Co-Trainer: Steve Walker.
Tore: 0:1 52 Hager – Assistenten 28 Mauer + 87 Gogulla (Spielzeit 14:07 Minuten), 0:2 2 MacWilliam – 52 Hager + 42 Ehliz (22:33), 0:3 44 Redmond – 71 Bourque + 84 Parkes (38:41), 1:3 20 Cornel – 17 Reimer + 14 Gilbert (40:15), 1:4 77 Peterka – 52 Hager + 87 Gogulla (46:43 – bei 5:4-Überzahl München),.2:4 39 Pollock – 81 Bires + 90 Adam (49:32), 3:4 39 Pollock – 81 Bires (59:44 – bei 4:4-Feldspielern).
Schiedsrichter: Marc Iwert + Aleksi Rantala – Linienschiedsrichter: Tim Heffner + Marius Wölzmüller. Punktrichter: Michael Feldmann (laut ISPFD/PD-Recherchen, auch wenn wieder Manuel Kofler im Spielberichtsbogen aufgeführt war).
Strafen bzw. Strafzeiten: NIT 6 (4 davon im 3. Drittel!) = 12 Minuten (6 x 2) – München 5 (3 davon im 2. Drittel) = 11 Minuten (3 x 2 + 1 x 5 in Spielminute 33:46 wegen eines Knie-Checks von 36 Yannic Seidenberg, der wegen seiner Aktion gegen Nürnbergs 17 Reimer außerdem eine Spieldauer-Disziplinarstrafe erhielt, die als 20-Minuten-Strafe im Spielberichtsbogen vermerkt wurde).
Zuschauer: KEINE (zahlenden) in der ARENA NÜRNBERGer Versicherung.
Text: Klaus Meßenzehl
Fotos: Thorsten G. Schönberger (ISPFD)
Titelfoto: Nürnbergs 46-Moritz Elias (rechts) und Münchens 49-Mark Voakes (links)
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