Eishockey
DEL: Nürnberg Ice Tigers – EHC Red Bull München 4:1

Das Ende einer bemerkenswerten Serie
Nach acht Spielen in Folge, die in die Overtime gingen, schreiben die Nürnberg Ice Tigers ein neues Kapitel – und wie! Vor ausverkauftem Haus triumphieren sie im Derby gegen den EHC Red Bull München mit einem beeindruckenden 4:1.

Nürnbergs #23 Lukas RIBARIK 8re.) und Münchens #8 Tobias RIEDER.
Es war ein Spiel, das keine Wünsche offen ließ:
Von Beginn an zeigten die Ice Tigers eine konzentrierte und geschlossene Mannschaftsleistung, die über die kompletten 60 Minuten Bestand hatte. Besonders die Defensive stand sicher, während vorne Spieler wie Cole Maier und Sam Dove-McFalls die entscheidenden Akzente setzten.
Niklas Treutle bekam den Start zwischen den Pfosten, ansonsten gab es keine Umstellungen im Team von Mitch O’Keefe. Die Partie begann mit einer frühen Strafe gegen Cody Haiskanen wegen hohen Stocks, Treutle war früh gefordert und parierte bei Münchner Überzahl mit der Fanghand gegen Andreas Eder (3.). Die Ice Tigers waren gerade wieder komplett, als Chris DeSousa einen Pass von der blauen Linie tief vors Tor bekam und den Puck alleine vor Treutle mit der Rückhand an den Pfosten bugsierte (4.).

Nürnbergs #13 Ryan STOA (rechts) überwindet Münchens Torwart #25 Simon WOLF zum 2-0.
München hatte zu Beginn mehr vom Spiel, die Ice Tigers hatten ihre erste Chance durch einen abgefälschten Schuss von Cole Maier, der am gebürtigen Schwabacher Simon Wolf im Tor der Red Bulls scheiterte (5.).
Mit zunehmender Spielzeit kamen die Ice Tigers besser in die Partie, die besseren Möglichkeiten hatten in dieser Phase aber weiterhin die Münchner: Les Lancaster lenkte einen Querpass von der linken Seite ans Außennetz (16.). In der 18. Minute gingen die Ice Tigers nach einem starken Wechsel im Angriffsdrittel in Führung. Cole Maier setzte sich hinter dem Tor der Red Bulls gegen Chris DeSousa durch, zog mit der Scheibe nach vorne und überwand Wolf mit einem Bauerntrick zum 1:0 für Nürnberg.

Nürnbergs #75 Samuel DOVE-MCFALLS (re.) scheitert an Münchens Torwart #25 Simon WOLF
Nur 26 Sekunden später waren die Ice Tigers erneut im Vorwärtsgang, als Markus Eisenschmid wegen eines Beinstellens auf die Strafbank musste. Die Ice Tigers gewannen das folgende Bully in Überzahl, ließen die Scheibe perfekt laufen und erhöhten 38 Sekunden nach dem Führungstreffer sogar auf 2:0. Owen Headrick spielte von der blauen Linie zum linken Bullykreis, Jeremy McKenna schoss aufs kurze Eck, Wolf musste abprallen lassen und Ryan Stoa drückte den Puck über die Linie (18.).
Im Mittelabschnitt entwickelte sich von Beginn an ein hart umkämpftes Spiel mit intensiven Zweikämpfen auf beiden Seiten. Die Ice Tigers setzten sich in der 24. Minute lange im Münchner Drittel fest, Jeremy McKenna scheiterte mit einem Schlagschuss von der blauen Linie an Simon Wolf. In Überzahl wurde Samuel Dove-McFalls im Slot perfekt von Eugen Alanov bedient und schoss flach aufs lange Eck, Wolf reagierte glänzend und verhinderte das dritte Nürnberger Tor (26.).

Nürnbergs Torwart #31 Niklas TREUTLE muss nicht eingreifen als der Puck an seinem Tor sowie Münchens #20 Andreas EDER (2.v.li.) und #91 Filip VAREJCKA (re.) vorbei fliegt.
Dove-McFalls hatte auch die nächste gute Chance, als er von der rechten Seite vors Tor zog und flach an Wolfs Schoner scheiterte (29.). Im Anschluss übernahmen die Red Bulls wieder mehr das Kommando, Taro Hirose kam in Überzahl zu einem Direktschuss von der rechten Seite, den Treutle reaktionsschnell entschärfte (31.). Auch gegen Les Lancasters Direktschuss (34.) und Tobias Rieders Versuch von der linken Seite (39.) war der Nürnberger Schlussmann zur Stelle und hielt seinem Team die Zwei-Tore-Führung nach 40 Minuten fest.
Die Ice Tigers nahmen ein Überzahlspiel mit ins letzte Drittel, Evan Barratt kam nach einem feinen Diagonalpass von Owen Headrick über die linke Seite vors Tor und schoss aufs kurze Eck, Wolf parierte mit der Stockhand (41.). Noch enger wurde es nur wenige Augenblicke später, als Jeremy McKenna von der linken Seite aus dem Handgelenk nur die Latte traf (42.).

Münchens #8 Tobias RIEDER (re.) scheitert an Nürnbergs Torwart #31 Niklas TREUTLE
München überstand das Unterzahlspiel, musste nach gut fünf gespielten Minuten aber das dritte Gegentor hinnehmen. Josef Ehams Schuss von der blauen Linie wurde von Chris DeSousa zur blauen Linie abgelenkt, Hayden Shaw hielt den Puck im Drittel und traf aus dem Handgelenk verdeckt ins kurze Eck – 3:0 für Nürnberg (46.).

Nürnbergs Torwart #31 Niklas TREUTLE rettet gegen Münchens #42 Yasin EHLIZ (2.v.re.) und #82 Christopher DESOUSA (re.)
Die Ice Tigers hielten den Puck in der Folge gut weg vom eigenen Drittel, in der 51. Minute verkürzten die Red Bulls nach einem starken Solo von Maximilian Kastner aber auf 3:1. Kastner zog vors Tor und überwand Treutle geschickt mit der Rückhand.

Nürnbergs #14 Cole MAIER (li.) und Münchens #21 Nicolas KRÄMMER
Die Ice Tigers zeigten sich aber nicht geschockt, spielten ihren Stiefel weiterhin runter und hielten den Puck weg vom eigenen Tor. Auch eine Strafe gegen Samuel Dove-McFalls fünf Minuten vor Ende überstanden die Ice Tigers schadlos, weil Hayden Shaw unter anderem einen Schuss von Markus Eisenschmid blockte (56.). Thomas Heigl vergab kurz nach Ablauf der Strafe mit einem Schuss aufs Außennetz die Entscheidung (58.).

Nürnbergs #14 Cole MAIER, Münchens #21 Nicolas KRÄMMER (re.) und Nürnbergs #13 Ryan STOA (re.).
München nahm den Torhüter vom Eis und probierte es mit sechs Feldspielern, Cole Maier machte mit seinem Treffer ins leere Münchner Tor zum 4:1 alles klar. Damit durften die Ice Tigers nach acht Overtime-Spielen in Folge endlich wieder einen Drei-Punkte-Sieg feiern.
Text: nürnberg life / nit (ISPFD)
Titelfoto: Jubel bei Nürnbergs Torschützen zum 2-0, #13 Ryan STOA (links oben), sowie unter anderem mit ihm #10 Evan BARRATT (2.v.li.)
Fotos: ISPFD
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