Eishockey

DEL PPO2: Nürnberg Ice Tigers – Adler Mannheim 3:6

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Und wieder ist Mannheim Endstation

Mehr als eine Stunde vor dem ersten Bully des Heimspiels der Nürnberg „Ice Tigers“ in den „Pre-PlayOffs“ gegen die „Adler“ Mannheim versuchten Anhänger vom „Fan-Club Neunhof“ ein Banner des Vorgänger-Vereins EHC 80 Nürnberg am Oberrang der „ARENA“ anzubringen– es klappte schließlich, nach einigen Mühen.

Mannheims Leon GAWANKE überwindet Nürnbergs Torwart Niklas TREUTLE zum 1-1 Ausgleich.

Wesentlich schneller gestaltete sich dann der erfolgreiche Einstieg für die Spieler in die Begegnung: Nach gerade mal 29 Sekunden stoppte die Spieluhr für die NIT-Führung durch Evan Barrat, der die kluge Vorlage von Charlie Gerard nach Fehler von Gäste-Goalie Arno Tiefensee im Netz des MERC-Gehäuses versenkte!

Frenetischer Jubel unter den Anhängern der Gastgeber war die Folge und mit gütiger, wenngleich ungewollter Hilfe der Mannheimer die Grundlage geschaffen für einen Heimsieg, der eine entscheidende dritte Begegnung in Baden-Württemberg ermöglicht hätte mit der Chance aufs Erreichen der „PlayOffs“.

Mannheims Matthias PLACHTA scheitert an Nürnbergs Torwart NIklas TREUTLE

Doch nachdem die Gäste zum Ende der ersten 20 Spielminuten durch Leon Gawanke (Spielzeit 18:22) ausgeglichen hatten zum 1:1 und im zweiten Drittel dank Ryan MacInnis (29:04) sowie Tyler Gaudet (37:32) mit 3:1 in Führung gegangen waren, wurde das Ansinnen auf eine Wende im „best of three“ der „Pre-PlayOff“-Serie unglaublich schwer für die Gastgeber.

Die zwar tatsächlich alles gaben, am Ende im Bemühen um den Ausgleich aber doch den Kürzeren zogen und schließlich sogar noch eine (wiewohl viel zu) deutliche 3:6-Niederlage hinnehmen mussten.

Mannheims Ryan MACINNIS (hinten) drückt die Scheibe zur 1-2 Führung hinter Nürnbergs Torwart Niklas TREUTLE (verdeckt) über die Linie.

Auf die Nürnberger Anschlußtreffer von Verteidiger Constantin Braun (47:51), der bereits die frühe Führung eingeleitet hatte, zum 2:3 und nach dem noch schnelleren 2:4 der Gäste durch Jordan Szwarz 27 Sekunden später (48:18) sowie das 3:4 durch Danjo Leonhardt (56:52) wussten die Gäste durch David Wolf (58:38) zum 3:5 und am Ende auch noch Ex-„Ice Tiger“ Daniel Fischbuch (59:56) zum 3:6 per „empty goals“ das jeweils „leere Tor“ der Gastgeber zu zwei weiteren Treffern zu nutzen.

Dank der Mannschaft an NIT-Anhänger + umgekehrt!

Was dann folgte, war zunächst tiefe Enttäuschung bei Aktiven wie Anhängern der „Ice Tigers“ – nur wenig danach jedoch abgelöst von Reaktionen wie Stolz und Trotz angesichts dessen, was die Schützlinge von Chef-Coach Thomas „Tom“ Rowe und Co-Trainer Manuel Kofler geleistet hatten in einer durchaus durchwachsenen Spielzeit, die zwischenzeitlich sogar das Abstiegsgespenst aufziehen ließ in der gegen Mannheim mit 7672 zahlenden Zuschauern zum fünften Mal in dieser Saison ausverkauften „ARENA“.

Nürnbergs #53 Danjo LEONHARDT drückt die Scheibe zum 3-4 Anschluss gegen Mannheims Torwart Arno TIEFENSEE über die Linie.

So gesehen war das Erreichen der „Pre-PlayOffs“ am Ende dann sogar (sportlich wie wirtschaftlich) ein Erfolg, der sich sehen lassen kann.

„Ich könnte kaum stolzer sein – es war mir eine Ehre, diese Mannschaft trainiert haben zu dürfen“, lautete die persönliche Bilanz, die Thomas „Tom“ Rowe für knapp zweieinhalb Jahre in der Noris seit Oktober 2021 zog.

Mannheims Kris BENNETT scheitert an Nürnbergs Torwart Niklas TREUTLE

Und sie liest sich ebenso dankbar wie erfreulich = letztlich für beide Seiten:

„Es waren zwei tolle Jahre und ich werde Nürnberg niemals vergessen“, meinte der wohl scheidende Trainer, der – wenn er denn weiter in der DEL tätig bleibt (die Düsseldorfer EG soll bereits einen Unterschriftsreifen Vertrag vorbereitet haben) dann ja zumindest zwei weitere Male pro Saison in die Noris zurückkehren wird.

So bleibt bei den Verantwortlichen der „Ice Tigers“ die Frage nach der Nachfolge von Thomas Rowe. Wen zaubern die NIT-Verantwortlichen unter der Leitung von Sportdirektor Stefan Ustorf als sportlicher Leiter aus dem Hut? Darüber hinaus ist im Übrigen ja auch die Zusammenstellung des Kaders für die Folge-Saison endgültig zu planen.

Mannheims #71 Daniel FISCHBUCH vor Nürnbergs Danjo LEONHARDT

Ausgangslage nach 1:2 von Mannheim schwierig

Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, hatten sich NIT-Anhänger wie die Eishockey-Cracks selbst natürlich auch nach der 1:2-Niederlage zwei Tage zuvor an Neckar und Rhein die Chance auf eine Wende bewahrt.

Zumal die „Ice Tigers“ nach Mannheims Führungstor durch David Wolf (Spielzeit 12:24 Minuten) und Daniel Fischbuchs „Abstauber“ (nach exakt 50 Spielminuten) nie aufgaben und vor 11 202 zahlenden Zuschauern in der „SAP Arena“ bei eigener 6:4-Überzahl 53 Sekunden vor Schluß durch Tim Fleischer (59:07) noch das 1:2 erzielten.

Nürnbergs Trainer Tom ROWE (li.) und sein Co-Trainer Manuel KOFLER nach Spielende.

Allerdings kam dieser Anschlußtreffer zu spät und war zu wenig, um über Verlängerung und notfalls Penalty-Schießen den so notwendigen Auswärtssieg fürs Erreichen der „PlayOffs“ schaffen zu können.

Am Ende blieb der Versuch der Mannen von Trainer Tom Rowe und Manuel Kofler, den Spieß umzudrehen gegen die Schützlinge der erst während der Hauptrunde verpflichteten Trainer Dallas Eakins und Curt Frazer, um eine dritte Partie in Mannheim zu erzwingen, also erfolglos. So redlich sich die NIT-Akteure auch (be)mühten, es wirkte bisweilen auch mühsam und unter dem Strich gebietet es sportliche Fairneß, den Erfolg der Mannheimer als letztlich verdient anzuerkennen.

Die Mannheimer Fans mit ihrem Spruchband in Richtung Nürnberg.

Und angesichts des Banners mit der Aufschrift „30 Jahre DEL, 10 x Freilos, 0 x Meister“, das MERC-Schlachtenbummler im Überschwang des Erfolgs ihrer „Adler“-Idole ausrollten, dürfen die „Ice Tigers“ für sich verbuchen, lieber mit Anstand verloren als mit Häme gesiegt zu haben und es in der kommenden Spielzeit eben aufs Neue zu versuchen, notfalls auch diese Negativ-Serie zu brechen!

Text: Klaus Meßenzehl (Pressedienst Nürnberg / PDN)
Titelfoto: Mannheims Torwart Arno TIEFENSEE fängt den Puck vor Nürnbergs Ryan STOA
Fotos: Thorsten Schönberger / ISPFD)
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