Fußball
2. Liga: 1. Franken-Derby zwischen FCN und Fürth ohne Fans!
„Geisterspiel“ am Samstag, 13. Juni 2020, im „Max-Morlock-Stadion“
Derby-Zeit – und alles ist anders!
Franken-Derby – und (fast) keiner geht hin (hoffentlich!) . . .
Angesichts der „Corona-Krise“ stellt sich die Lage völlig unterschiedlich dar als je zuvor in 265 Begegnungen zwischen den einstigen deutschen Fußball-Großkalibern 1. FC Nürnberg und SpVgg. (Greuther) Fürth, die zusammen zwölf Deutsche Meisterschaften feiern durften/konnten. Neun Titel schaffte der einstige Rekordmeister 1. FCN (1920, 1921, 1924, 1925, 1927, 1936, 1948, 1961, 1968), der außerdem viermal den DFB-Pokal gewann (nach 1935, 1939 und 1962 zuletzt 2007) – die Spielvereinigung durfte sich dreimal (1914, 1926 und 1929) als beste deutsche Mannschaft der Saison feiern lassen.
Das alles ist lange her, die aktuelle Realität weist (wieder mal) Zweitliga-Geschehen aus in der einstigen Fußball-Hochburg Nürnberg/Fürth – für wahre Anhänger des runden Leders (das längst nicht mehr aus diesem Material besteht …) und vor allem für die Unterstützer der beiden fränkischen Konkurrenten aus den längst zusammengewachsenen Nachbarstädten indes kein Grund, die Mannschaft, die Mittelpunkt der eigenen Verehrung ist, weniger zu lieben. Umso schwerer fällt es, zu verzichten aufs Derby . . .
Die „Corona-Krise“ und der vermutlich notwendige Verzicht
Doch die „Corona-Krise“ zwingt zum Verzicht, zumindest live vor Ort beim Sport (= Fußball). Und es bleibt zu hoffen, dass sich möglichst alle weiter daran halten – auch rund um das 266. Franken-Derby. So wie das der überwiegende Teil der Fans in der Vergangenheit getan hat, ebenso wie sich der Großteil der Bevölkerung über weite Strecken relativ gewissenhaft an die von der Politik verfügten diesbezüglichen Einschränkungen gehalten hat und es weiter tut (wenn auch abnehmend …).
Ob nun „Epidemie“ oder „Pandemie“: Fakt ist, dass Profi-Fußball derzeit überhaupt nur deshalb möglich ist, weil Zuschauer bei den Partien der exponierten Profis in Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga seit dem „Re-Start“ nach der „Corona-Zwangspause“ im „Sonderspielbetrieb“ ausgeschlossen sind (ebenso wie ein keineswegs unerheblicher Teil von Berichterstattern, insbesondere im Bereich der Fotograf*innen).
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) rang der Politik das Zugeständnis der Fortsetzung der Saison 2019/20 ab dank eines, und nur auf Grund dieses ausgeklügelten Gesundheits- und Sicherheits-Konzepts inklusive Verzicht auf Zuschauer in den Stadien. Eingeschränkt wurde dabei (nur mal so am Rande angemerkt …) allerdings über die Bewegungs- zusätzlich die Pressefreiheit. Denn die Zulassung von nur drei Fotografen pro Begegnung (zumal in Nürnberg und Fürth teils mit Neben- anstatt Hauptberuflern!) sowie lediglich zehn Tribünen-Berichterstattern deckt vielerorts die Nachfrage bei weitem nicht ab.
FCN braucht Punkte im 266. (= 1. „Geisterspiel“-)Derby . . .
Wenn es nun also zum 266. Aufeinandertreffen der fränkischen Nachbarklubs kommt, werden die Ränge im „Max-Morlock-Stadion“ ebenso leer bleiben wie in den bisherigen Begegnungen seit dem Neustart nach der „Corona-Zwangspause“. Statt maximal 50 000 zahlenden Besuchern (und einer möglicherweise ausverkauften Arena) plus Spielern, Trainern und Offiziellen der beteiligten Mannschaften, Sicherheits- wie Verkaufspersonal (Getränke und Speisen werden ja kaum benötigt – diejenigen, die kommen dürfen, müssen sich selbst versorgen …) sowie Medien-Vertretern (diesmal nur einige wenige) sind maximal 300 Personen zugelassen; je 100 im Innenraum, auf den Tribünen und im Außenbereich.
Dabei geht es für den 1. FC Nürnberg ums Überleben in der Liga, die eh nicht der Wunschklasse des eigenen Anspruchs entspricht: Im 266. Franken-Derby – eingerechnet sind dabei alle Auseinandersetzungen bis hin zu einem als „Trainingsspiel“ ausgewiesenen Test am 11. Februar 1988, in dem sich „Der CLUB“ und „die SPIELVEREINIGUNG“ vor immerhin 560 Zuschauern im Sportpark Valznerweiher nach Toren von Jörn Andersen (25. Spielminute), Martin Herrmann (54., per Foulelfmeter) Reiner Geyer (65.) und Hans Kohler (70) schiedlich friedlich 2:2 (1:0) trennten – braucht die Mannschaft von Jens Keller zweifelsfrei möglichst drei Punkte.
Selbst ein Punktgewinn in diesem „Geisterspiel“ könnte das „Abstiegsgespenst“ – lies: die im Nacken sitzende Konkurrenz – dem FCN (nach 30 Spieltagen mit 33 Punkten auf dem letzten sicheren Tabellenplatz 15) wieder auf die Pelle rücken lassen. Was genau an Ausbeute im Derby nötig ist, um den Karlsruher SC (Relegationsrang 16, 30 Punkte – Derby-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart) und den SV Wehen Wiesbaden (17., 28 – bei Holstein Kiel) sowie Dynamo Dresden (18., 28 Zähler – zuhause gegen den Hamburger SV; jedoch noch immer ein Spiel weniger absolviert) auf Abstand zu halten, weiß niemand; im besseren Fall jedoch könnte ein Sieg die Distanz vergrößern und den Klassenerhalt näher rücken lassen.
Das jüngste 1:1 beim Tabellenführer Arminia Bielefeld macht Hoffnung darauf, dass es zum Ende der laufenden, außergewöhnlichen Serie nochmal eine Wende zum Guten gibt für den „Club“.
Und wenn’s erneut Patrick Erras ist, der „mit Köpfchen“ für einen Treffer des FCN auf der Bielefelder „Alm“ und damit den doch eher überraschenden Punktgewinn beim Spitzenreiter und ersten Anwärter auf den Bundesliga-Aufstieg sorgt(e), wird der Oberpfälzer kaum etwas dagegen haben . . .
Fürth kommt mit 1:1 vom Nachholspiel in Dresden
Da sieht die Lage für den westlichen Nachbarn doch angenehmer aus: Nach dem 1:1 (1:0) im Nachholspiel der 27. Runde bei Dynamo Dresden ist die Truppe von Stefan Leitl wieder auf Tabellenplatz 9 geklettert und weist mit jetzt 39 Punkten einen doch beruhigerenden Vorsprung zum Relegationsrang auf als ihr nächster Gastgeber.
Zudem scheint Daniel Keita-Ruel nach längerer Verletzungspause wieder zu alter Torgefährlichkeit zurückgefunden zu haben. Dem Anschlusstreffer (71. Spielminute) beim 1 :2 im vorherigen Heimspiel gegen den SV Sandhausen ließ der Stürmer bei seinem neuerlichen Startelf-Einsatz in Sachsen bereits nach 13 Minuten die Fürther Führung folgen und bewies dabei ein Mal mehr seine Kopfballstärke. Das reichte dann immerhin zu einem wertvollen Auswärtspunkt.
Leer ausgehen will die SpVgg. Greuther Fürth nun gewiss auch nicht beim 1. FC Nürnberg. Derby-Time ist schließlich dann doch auch nochmal etwas anderes und besonderes – vermutlich selbst in „Corona-Zeiten“ beim „Geisterspiel“ . . .
Wobei die Bilanz der 2. Bundesliga für den „Club“ spricht: In 29 Spielen gewann der FCN elf Mal, bei zehn Unentschieden stehen acht Fürther Erfolge zu Buche (davon indes einige auf Gegners Platz in Nürnberg …). Das Torverhältnis lautet 40:35 – wir werden sehen (die allermeisten Fußball-Anhänger allerdings nur per TV …), wie sich das verändert und gegebenenfalls in welche Richtung.
Auch weiterhin eine Tendenz zu mehr Auswärts-Punkten
Die Auflistung der Ergebnisse seit dem Neustart nach der ungeplanten „Corona-Pause“ bestätigt weiterhin einen, wenngleich zuletzt wieder etwas abgeschwächten Trend hin zu immer mehr Auswärtserfolgen (seien es Siege oder Unentschieden). Sowohl Holstein Kiel beim Hamburger SV (3:3) wie die SpVgg. Greuther Fürth in Dresden (1:1) bewiesen bei ihren Reisen dieser Woche Stärke in der Fremde und brachten jeweils einen Punkt mit nach Hause
26. Spieltag (inklusive der erst später ausgetragenen Partie Hannover 96 gegen Dynamo Dresden 3:0) = noch 6 Heimsiege bei 3 Unentschieden und keinem Auswärtssieg (FCN 0:1 beim FC St. Pauli – FÜ 2:2 versus HSV).
27. Spieltag = lediglich 3 Heimsiege bei sage und schreibe 5 Remis und 1 Auswärts-„Dreier“ (FCN 1:1 gegen Aue – Fürth 1:1 in Dresden = nachgeholt am 9.6.2020).
28. Spieltag (Bielefeld gegen Dresden wird am 15.6.2020 nachgeholt) = gerade mal 2 Heimsiege bei 3 Unentschieden und 3 Auswärtssiegen (FCN 2:2 in Regensburg – FÜ 0:2 versus Osnabrück).
29. Spieltag (Dresden 0:2 gegen den VfB Stuttgart) = 3 Heimsiege bei beachtlichen 4 Remis und 2 Auswärtserfolgen (FCN 0:0 versus Bochum – Fürth 1:1 in DA).
30. Spieltag (Dresden gewinnt 3:2 bei Wehen Wiesbaden, HSV gegen Kiel am Montag 3:3) = 4 Heimsiege / 3 Unentschieden / 2 Auswärtssiege (FCN 1:1 in Bielefeld – FÜ 1:2 versus Sandhausen).
Das Rest-Programm des 1. FC Nürnberg . . .
31. SPIELTAG: 13. JUNI 2020 (SAMSTAG, 13 UHR) 1. FC Nürnberg – SpVgg. Greuther Fürth (Hinrunde 0:0)
32. SPIELTAG: 16. JUNI 2020 (DIENSTAG, 18:30 UHR) SV Wehen Wiesbaden – 1. FC Nürnberg (Hinrunde 2:0)
33. SPIELTAG: 21. JUNI 2020 (SONNTAG, 15:30 UHR) 1. FC Nürnberg – VfB Stuttgart (Hinrunde 1:3)
34. SPIELTAG: 28. JUNI 2020 (SONNTAG, 15:30 UHR) Holstein Kiel – 1. FC Nürnberg (Hinrunde 2:2)
. . . und der SpVgg Greuther Fürth . . .
31. SPIELTAG: 13. JUNI 2020 (SAMSTAG, 13 UHR) 1. FC Nürnberg – SpVgg. Greuther Fürth (Hinrunde 0:0)
32. SPIELTAG: 16. JUNI 2020 (DIENSTAG, 18:30 UHR) SpVgg. Greuther Fürth – 1. FC Heidenheim 1846 (Hinrunde 0:1)
33. SPIELTAG: 21. JUNI 2020 (SONNTAG, 15:30 UHR) VfL Bochum – SpVgg. Greuther Fürth (Hinrunde 1:3)
34. SPIELTAG: 28. JUNI 2020 (SONNTAG, 15:30 UHR) SpVgg. Greuther Fürth – Karlsruher SC (Hinrunde 5:1)
. . . für die „Corona“-Saison 2019/20
Text: Klaus Meßenzehl
Fotomontage: Werner F. Schönberger / ISPFD
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