Jetzt ist es amtlich und ganz offiziell:

Krüger und Wacek am Block
Die HEITEC VOLLEYS gewinnen in der zweiten Liga Süd die Meisterschaft und werden wahrscheinlich in die erste Bun-desliga aufsteigen. Der zweite Titel innerhalb von drei Jah-ren. Nach dem hart umkämpften 3:1-Triumph (17:25, 25:14, 25:21, 25:20) beim FT Freiburg vor über 1000 Zuschauern durfte Kapitän Basti Richter den Meisterpokal von Frido Gutknecht, dem Marketing-Manager der Volleyball-Bundes-liga, in Empfang nehmen.
Alle Spieler und Offizielle erhielten außerdem Blümchen und die obligatorischen Goldmedaillen. Am Sonntagnach-mittag trug sich die Meisterschaft bei einem Empfang des Eltmanner Bürgermeisters Michael Ziegler ins goldene Buch der Stadt ein.
Die Eltmänner feierten in den extra angefertigten Meister-T-Shirts den Titel im Hexenkessel Burdahalle fre-netisch und enthusiastisch mit hoch emotionalen Jubelstürmen sowie prickelnden Sekt- und Bierduschen. Anschließend folgte ein wahrer Party-Marathon in verschiedenen Clubs und Diskotheken in der Freiburger Innenstadt bis in die frühen Morgenstunden. David Strobel, als ehemaliger Freiburg Spieler bestens vertraut mit den angesagten Locations, gestand: „Eigentlich hätten wir kein Hotel buchen müssen. Denn ein Bett brauchte in dieser magischen Nacht niemand.“

Meisterfeier mit Sektdusche
Mittendrin im Feier-Trubel ging auch bei Cheftrainer Marco Donat die Post ab. Total aufgelöst und mit jeder Menge Ad-renalin in den Adern gestand er nach der stressigen Punkte-runde: „Ich bin überglücklich. Vor der Saison haben wir uns weit aus dem Fenster gelehnt, als wir klar gesagt haben, dass wir Meister werden und ins Volleyball-Oberhaus auf-steigen wollen. Dieses gewagte Statement haben wir ner-venstark bestätigt. Ich bin deshalb mega-stolz auf alle Spie-ler, die komplett an einem Strang gezogen haben und an das Umfeld, das uns fantastisch unterstützte. Wie in einem Hollywood-Blockbuster haben wir eine perfekte Performan-ce gezeigt, schwach angefangen und ultra-stark aufgehört.“
Selbstkritisch gibt Marco Donat, für den die Meisterschaft ein bedeutender Höhepunkt seiner jungen Trai-nerkarriere ist, zu: „Wir waren nicht die Übermannschaft. Wir mussten uns jeden Sieg hart erarbeiten. Jeder wollte gegen uns gewinnen. Aber wir behielten immer die Ruhe, haben uns in allen Bereichen gesteigert und je länger die Saison dauerte desto besser wurde die Mentalität meiner Spieler.“
In einem ersten Fazit unterstrich Marco Donat: „Besonders in Erinnerung bleiben mir unser erstliga-reifer Auftritt beim 3:0 Erfolg in Schwaig und wie wir in eigener Halle ein schon verloren geglaubtes Spiel gegen Unterhaching nach einem 0:2 Rückstand noch in einen 3:2 Sieg verwandelten. Auch der 3:2 Sieg zuhause gegen unseren schärfsten Verfolger TSV Grafing war allererste Sahne.“

Meistermannschaft mit Meister-Shirts
Doch das ist im Grunde schon wieder Schnee von gestern. Denn bereits am Montag beginnt für den Erfolgscoach Mar-co Donat die knüppelharte Vorbereitung auf die erste Liga. Noch in dieser Woche kommen verschiedene Kandidaten zum Probetraining. Parallel dazu laufen die Verhandlungen mit Neuverpflichtungen.
Auch für Manager Rolf Werner, der im Hintergrund die Fäden für die Meisterschaft und den Aufstieg zog, war die feierliche Pokalübergabe überwältigend: „Wir wussten zwar, dass uns der Titel nicht mehr zunehmen war. Aber wenn man das Ding dann in den Händen hält, bekommt man am ganzen Körper Gänsehaut. Einfach ergreifend und erleichternd, wenn die ganze Last von den Schultern fällt. Ich habe über die komplette Saison mit unserem Team mitgefiebert und gelitten. Aber es ist schließlich ein fantastisches Gefühl und eine besondere Genugtuung, wenn alle selbst gesteckten Ziele in Erfüllung gehen.“ Gefreut hat sich der Architekt der HEITEC VOLLEYS Erfolgsgeschichte, über das faire Verhalten des Freiburger Publikums bei der Siegerehrung: „Für die Fans war das nicht einfach, uns zu zujubeln während ihr Team in die dritte Liga abgestiegen ist. Deswegen ein dickes Kompliment an die Badener, die mir ehrlich leid tun mit die-sen außergewöhnlichen Zuschauern. Ein großer Verlust für die zweite Liga.“
Die unglaubliche Atmosphäre im brodelnden Freiburger Hexenkessel Burdahalle erlebte vor allem im ersten Satz einen sensationellen Höhepunkt. Von ihren lautstarken Anhängern nach vorne gepeitscht, fegten die wie entfesselt spielenden Freiburger den bereits feststehenden Titelgewinner vom Parkett. Über 8:14, 11:17 und 14:21 gingen die wie paralysiert wirkenden Eltmänner regelrecht unter. Doch der frisch gebackene Meister ließ die Schmach nicht auf sich sitzen, demonstrierte seine Comeback- Qualitäten und fightete gnadenlos zurück. Im zweiten Durchgang machten die HEITEC VOLLEYS über 8:2, 12:6 und 18:9 schnell den Sack zu. Etwas aus-geglichener verlief der dritten Satz. Bis zum 7:8 konnten die Gastgeber mithalten, kamen noch einmal bedroh-lich auf 19:21 heran, mussten schließlich aber die Überlegenheit der HEITEC VOLLEYS anerkennen. Im finalen vierten Satz legten die Unterfranken schnell mit 8:3 und 11.4 vor, ließen aber bis zum 15:14 ein wenig die Zü-gel schleifen. Danach schalten sie wieder einen Gang hoch und fuhren souverän die Ernte ein.
Aufgebot HEITEC Volleys Eltmann: Couchman, Engel, Peta, Richter, Kolbe, Schmitt, Krüger, Kellermann, Werner, Stoyanov, Wacek, Bibrack, Strobel – Trainer Marco Donat, Co-Trainer Marco Knauer.
Text / Fotos: Werner Haala