Regen wirbelt Spielplan durcheinander
Der NÜRNBERGER VersicherungsCup 2018 hatte zu Pfingsten mit der Qualifikation und vielen interessanten Rahmenveranstaltungen bei traumhaftem Wetter begonnen und soll den entsprechenden Prognosen zufolge auch bei Sonnenschein (sowie vor allem Trockenheit) am Finaltag enden – dazwischen liegt angesichts der aktuellen Regenfälle eine Durststrecke …..
Der musste erneut auch die einzig verbliebene deutsche Tennisspielerin Mona Barthels (27) Tribut zollen: Nach der am Montag beim Stand von 7:5 abgebrochenen innerdeutschen Begegnung mit der Hamburgerin Carina Witthöft, deren Fortsetzung am Dienstag der aus Neumünster stammenden Schleswig-Holsteinerin mit dem 6:3 im zweiten Satz einen letztlich sicheren Sieg bescherte, wurde es am Mittwoch für die von ursprünglich mal sechs Teilnehmerinnen einzig verbliebenen Deutschen im Hauptfeld gar nichts mit der geplanten Achtelfinal-Partie gegen die in Nürnberg an Nummer 3 gesetzte Zweifach-Siegerin und Titelverteidigerin Kiki Bertens aus den Niederlanden, die in Runde 1 gegen die Serbin Dejana Radanovic mit 6:1, 6:1 relativ kurzen Prozess gemacht hatte.
Mona Barthels gegen Kiki Bertens

Kristyna Pliskova (CZE)
Womit die 26jährige Kiki Bertens, am Donnerstag Gegnerin von Mona Barthels, nun die große Favoritin beim mit 250 000 Dollar dotierten WTA-Turnier in der Noris ist – denn die an Nummer 1 und 2 gesetzten Kontrahentinnen mussten das Feld bereits verlassen (ebenso wie weitere drei und insgesamt fünf der Top-Acht-Gesetzten)!
Erst erwischte es die in Bad Oldesloe geborene und inzwischen im nur rund 100 Kilometer entfernten Regensburg wohnhafte Julia Görges (29): In Nürnberg an Nummer 2 gesetzt, musste sich die derzeit beste deutsche Tennisspielerin (Weltranglistenplatz 11) bereits in Runde 1 der Tschechin Kristyna Pliskova
geschlagen geben – nach hartem Fight mit 2:6, 7:6 (10:8), 6:7 (5:7).
Yulia Putintseva überrascht Sloane Stepehens

Yulia Putintseva (KAZ)
Dann war auch die kurzfristig mit einer Wild-Card ausgestattete US-Open-Siegerin Sloane Stephens dran: Die ruhige, sympathische US-Amerikanerin konnte einem fast leid tun – denn ihre erst 23jährige temperamentvolle Gegnerin trat abgezockt auf und scheute sich auch nicht, in entscheidenden Phasen schwer nachvollziehbare Pausen zu generieren. Im über zwei Tage und insgesamt drei Stunden verteilten
Aufeinandertreffen gewann Yulia Putintseva im bisher längsten Match in der Geschichte des NÜRNBERGER Versicherungscups nach dem am Dienstagabend gegen 20.25 Uhr unterbrochenen Erstrundenspiel per Tiebreak des dritten Satzes mit 5:7, 6:4, 7:6 (7:3).

Sloane Stephens (USA)
Danach weinte der Himmel erneut und der Regen wirbelte den Spielplan erneut durcheinander.
Sorana Cirstea, die Rumänin, die in Runde 1 die Darmstädterin Andrea Petkovic nach großem Kampf mit 2:6, 7:6 (7:3), 7:6 (7:5) eliminiert hatte, musste gar fast zwei Stunden Unterbrechung überstehen, ehe sie nach 1:0-Satzführung und 30:30 dem Verlust des zweiten Satzes dann doch einen relativ sicheren 6:3, 3:6, 6:3-Sieg
gegen die US-Amerikanerin Madison Brengle folgen ließ. Auffällig dabei die vielen Spielverluste frei nach dem Motto „Wer verliert schneller seinen Aufschlag?“ – erst im fünften Spiel gelang es mit Sorana Cirstea einer der beiden Spielerinnen, den eigenen Aufschlag durchzubringen (dann aber dafür ohne Punktverlust „zu Null“ …) und auch danach war Aufschlag-Stärke beiderseits eher dünn gesäht.
Und wieder weinte der Himmel . . .
Das anschließend vorgesehene Duell von Mona Barthel und Kiki Bertens fiel schließlich ebenso wie das für den gestrigen Mittwoch-Abend vorgesehene Achtelfinalspiel von Yulia Putintseva gegen die USAmerikanerin Alison Riske den sich wiederum öffnenden Schleusen des Himmels zum Opfer und wurde für
den Donnerstag neu terminiert.
Text: Klaus Meßenzehl
Fotos: ISPFD
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